Es hat eine Fläche von rund 1.900 Quadratmetern und umfasst Urnengräber ebenso wie Gräber für Erdbestattungen, die für hinduistische Geistliche und Säuglinge bereitgehalten werden, die traditionell nicht verbrannt, sondern beerdigt werden.Die Trauerrituale der Hindus schließen in deren Heimatländern meist mit der öffentlichen Verbrennung des Leichnams ab, die Asche werde anschließend in den nächsten Fluss gestreut, hieß es weiter.
"Der Wunsch einer Hindugemeinde nach einem eigenen Grabfeld auf einem traditionellen Friedhof ist deshalb überaus bemerkenswert und in Mitteleuropa einmalig", erklärte Markus Klüppel, Landschaftsarchitekt der Stadt Hamm. Die Errichtung des Grabfelds sei zugleich "ein Signal für die Integration und Offenheit gegenüber anderen Kulturen und Religionen - ohne dabei die eigenen zu vergessen". Die Trauerrituale würden in abgewandelter Form zukünftig auf die Urnen übertragen. Die Anlage des Grabfelds folgt dem in fernöstlichen Religionen verbreiteten Symbol des "Rades des Dharma": Entsprechend wurden acht Wegeachsen angelegt, die acht Einzelflächen voneinander abtrennen.
Das Projekt geht zurück auf eine Anfrage des Priesters Arumugan Paskaran vom Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel in Hamm-Uentrop, des größten Hindu-Tempels in Deutschland. Die Glaubensgemeinschaft der Hindus hat nach Angaben der Stadt Hamm in Deutschland rund 98.000 Anhänger, darunter Menschen indischer, tamilischer, europäischer und afghanischer Herkunft. Neben dem Tempel in Hamm, der vor 13 Jahren eröffnet wurde, bestünden rund 20 kleinere Kultstätten.