Erstes Seligenfest von Papst Johannes Paul II. gefeiert

Weltweites Gedenken

Mit einer Gebetswache und einer Gedenkmesse hat das Bistum Rom am Samstag erstmals den liturgischen Gedenktag des seligen Papstes Johannes Paul II. begangen. Auch in anderen Ländern wurde der Gedenktag gefeiert.

 (DR)

Den Gottesdienst für den am 1. Mai seliggesprochenen früheren Pontifex feierte am Nachmittag Roms Kardinalvikar Agostino Vallini. Eine ursprünglich geplante Prozession von Jugendlichen vom Petersplatz zum Lateran musste abgesagt werden, nachdem die Stadt Rom aufgrund schwerer Ausschreitungen vom vergangenen Wochenende ein einmonatiges Versammlungsverbots verhängt hatte.



In ganz Polen gab es Gottesdienste, besonders viele Menschen beteten in den etwa 70 Kirchen und Kapellen im Heimatland des früheren Papstes, in denen sich eine Reliquie von ihm befindet. Allein im Johannes-Paul-II.-Heiligtum im südpolnischen Krakau waren vier Messen vorgesehen. In Moskau wurde in die katholische Kathedrale mit einer feierlichen Prozession eine Blutreliquie Johannes Paul II. eingeführt. Sie soll dort zwei Tage lang ausgestellt werden und anschließend in einen Reliquienschrein eingefügt werden.



Am 22. Oktober Amt angetreten

Konkrete Planungen für eine Heiligsprechung des polnischen Papstes gebe es derzeit nicht, betonte der Postulator des Verfahrens, der polnische Prälat Slawomir Oder, gegenüber "Radio Vatikan". Allerdings seien vielversprechende Zeugnisse über weitere Heilungsvorgänge eingetroffen, die untersucht werden müssten. Besonders bewegend seien dabei Nachrichten über die überraschende Heilung eines Kleinkindes, aber auch die eines Priesters, so der für das Bistum Rom tätige polnische Geistliche.



Papst Benedikt XVI. hatte bei der Seligsprechungsfeier für seinen Vorgänger den 22. Oktober als dessen liturgischen Gedenktag festgelegt. Am 22. Oktober 1978 - sechs Tage nach der Papstwahl - hatte Johannes Paul II. sein Amt als Oberhaupt der katholischen Kirche angetreten. Bischofskonferenzen, Bistümer und Orden können den Gedenktag auf Antrag bei der vatikanischen Gottesdienstkongregation ebenfalls begehen. Die deutschen Bischöfe beschlossen Anfang Oktober bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda, den Gedenktag auch in ihren Diözesen in den Regionalkalender eintragen zu lassen.