Das berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews. Der 65-jährige Malanjum sei zudem der erste Angehörige eines Ureinwohnervolkes als Chef des höchsten Gerichts.
Weiteres Reformsignal
Politische Beobachter werten die Berufung des Katholiken als weiteres Reformsignal der neuen Regierung von Ministerpräsident Mohammed Mahathir. Unter seinem abgewählten Vorgänger Najib Razak war das Justizsystem zum Erfüllungsgehilfen der korrupten Regierung geworden und urteilte zudem immer häufiger streng islamisch. Prominentester Fall war das Verbot der Verwendung des Wortes "Allah" (arabisch für "Gott") in den auf malaiisch verfassten Schriften der katholischen Kirche.
Malanjum kann auf eine erfolgreiche juristische Karriere zurückblicken. So war er in Spitzenpositionen an Gerichten der beiden malaysischen Staaten Sabah und Sarawak sowie Richter am Bundesgericht. Der Vater von drei Kindern hat sich einen Namen als Verfechter der Rechte von Armen und der Ureinwohner gemacht.
Auf seine Initiative geht die Einführung von Gerichten der Ureinwohner in Sabah Sarawak zurück, die bei Streitfragen zum Rechtssystem der Ureinwohner und deren Gebräuchen zuständig sind.
Zweiter Christ in einer Top-Position
Die Amtszeit von Malanjum wird offiziell nur kurz sein. Im Oktober erreicht er das Pensionsalter von 66 Jahren. Allerdings ist es in Malaysia Sitte, die Amtszeit von Richtern um sechs Monate zu verlängern.
Malanjum ist der zweite Christ in einer Top-Position in Malaysias Justizsystem. Im Juni ernannte Ministerpräsident Mahathir den Mar-Thoma-Christen Tommy Thomas zum Generalstaatsanwalt. In Malaysia ist ein Generalstaatsanwalt zugleich Justiz- und Verfassungsminister als auch oberster Ermittler und Ankläger.