Erstmals predigt orthodoxer Patriarch vor Weltbischofssynode

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Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel hat am Samstag als erster nicht-katholischer Kirchenführer vor der Weltbischofssynode im Vatikan gepredigt. Bei einem Vespergottesdienst in der Sixtinischen Kapelle unterstrich das orthodoxe Ehrenoberhaupt die zentrale Bedeutung der Heiligen Schrift für die Christen und für deren Einheit.

 (DR)

Bartholomaios bezeichnete es als ein historisches Ereignis, dass erstmals das Oberhaupt einer orthodoxen Kirche vor der römischen Synode sprechen könne. Er äußerte die Hoffnung, dass die beiden getrennten Kirchen zur vollen Einheit gelangen könnten.

Die Ansprache des Ökumenischen Patriarchen war eine Höhepunkt der Bischofssynode, die sich vom 5. bis 26. Oktober im Vatikan mit der Bedeutung für Bibel für das Leben und die Sendung der Kirche befasst.

Unter den Fresken Michelangelos nahmen Papst Benedikt XVI. und der Patriarch auf zwei gleichartigen Thronen Platz. Nach Psalmen-Gesängen und Fürbitten wurde die Lesung auf Griechisch verlesen. In der Kapelle, dem traditionellen Ort der Papstwahl, hatten sich alle 253 Bischöfe des Kirchentreffens, darunter rund 40 Kardinäle, sowie die Beobachter, Delegierten und Experten eingefunden.

Am Samstagmittag stand ein Mittagessen des Patriarchen mit Papst Benedikt XVI. auf dem Programm. Bartholomaios war am Freitag in Rom eingetroffen, seine Abreise ist für diesen Sonntag vorgesehen. - Mit dem Wortgottesdienst in der Sixtina begann das liturgischen Stundengebet der katholischen Kirche zum Sonntag.