Erzbischof Burger veröffentlicht Hirtenbrief zur Fastenzeit

"Billig-Konsum als Ausbeutung der Ärmsten"

Zum Überdenken des persönlichen Lebensstils hat der Freiburger Erzbischof Stephan Burger aufgerufen. Jeder müsse sich der globalen Folgen des eigenen Konsumverhaltens bewusst sein, schreibt Burger in dem am Freitag veröffentlichten Fastenhirtenbrief.

Erzbischof Stephan Burger (KNA)
Erzbischof Stephan Burger / ( KNA )

Dieser wird am Wochenende in den katholischen Gottesdiensten in Baden vorgelesen. "Erzeugnisse aus Produktionen, die keinerlei Sicherheitsstandards einhalten und Menschen ausbeuten, bilden den Nährboden für eine ungerechte Welt und sind der Beginn von Unfrieden und auch Flucht", so Burger. Der Kauf von Billigprodukten gehe auf Kosten der Ärmsten dieser Welt. Eindringlich verwies der Bischof auf die Ausbeutung von Menschen und Umwelt durch Großkonzerne in Brasilien, wo er vor kurzem kirchliche Entwicklungsprojekte besucht hatte.

Rechte anderer stärken

Burger betonte, der Glaube sei nicht abstrakt und weltfern, sondern müsse im Leben eines jeden Christen sichtbar werden. Dazu gehöre es, die Rechte anderer zu achten und Verantwortung für das Wohlergehen der kommenden Generationen zu übernehmen. Eindringlich mahnte er den Schutz ungeborenen Lebens und die Achtung der Menschenwürde in den Biowissenschaften an. "Als Christen wissen wir um das unverfügbare Geschenk des Lebens und haben Ehrfurcht vor dem Leben."

Aufruf zur Unterstützung der Misereor-Fastenaktion

Der Freiburger Erzbischof rief auch zur Unterstützung der Entwicklungshilfe-Fastenaktion von Misereor auf. Derzeit engagiert sich das kirchliche Hilfswerk beispielsweise für Bauern und Fischer im brasilianischen Amazonas, die gegen Staudammprojekte und Umsiedelungen kämpften. Die bundesweite Misereor-Spendenaktion wird am Sonntag in Würzburg eröffnet. Leitwort ist das Bibelzitat "Das Recht ströme wie Wasser".

In der Fastenzeit werden in allen katholischen Kirchengemeinden Spenden für Entwicklungsprojekte in Brasilien und die weitere Arbeit des Hilfswerks in Afrika, Asien und Lateinamerika gesammelt.


Quelle:
KNA