Erzbischof Heße bietet Video-Sprechstunden an

Eine Viertelstunde mit dem Bischof

Hamburgs Erzbischof Stefan Heße bietet künftig digitale Sprechstunden an. In seinem letzten Hirtenwort versprach er mehr Beteiligungsmöglichkeiten für die Gläubigen zu schaffen. Die Videoschalten ist eine der neuen Maßnahmen.

Stefan Heße, Erzbischof von Hamburg, im Gespräch / © Torben Weiß (KNA)
Stefan Heße, Erzbischof von Hamburg, im Gespräch / © Torben Weiß ( KNA )

Erste Termine für Gespräche per Video stehen am 9., 18. und 24. Mai zur Verfügung, wie das Erzbistum Hamburg am Mittwoch mitteilte. Interessierte könnten sich über eine Internetseite für die jeweils 15-minütigen Sitzungen anmelden. Das Terminangebot werde laufend erweitert.

Einrichtung eines Beschwerdemanagements

Heße hatte in einem im Februar veröffentlichten Hirtenwort angekündigt, den Katholiken in seinem norddeutschen Bistum mehr Beteiligungsmöglichkeiten einräumen zu wollen. Neben dem Angebot einer digitalen Sprechstunde versprach er auch die Einrichtung eines Beschwerdemanagements in der kirchlichen Verwaltung und die Weiterentwicklung der diözesanen Gremien.

Der Erzbischof reagierte damit nach eigenen Worten auf einen Vertrauensverlust infolge seiner Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen. Ein im vergangenen Jahr veröffentlichtes Gutachten zum Umgang mit sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln wirft Heße elf Pflichtverletzungen vor. Er war in der rheinischen Diözese Personalchef und Generalvikar, bevor er 2015 nach Hamburg wechselte. Heße hatte daraufhin dem Papst im März vergangenen Jahres seinen Rücktritt angeboten und sich zurückgezogen. Als Franziskus im September ablehnte, nahm der Erzbischof die Amtsgeschäfte wieder auf.

Zum Erzbistum Hamburg gehören rund 386.000 Katholiken in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg. Sie bilden in der Bevölkerung eine Minderheit.

Quelle:
KNA