"Betrachten Sie achtsam und wachsam, welchen Reichtum und welche Chancen uns Europa und unsere Bundesländer bieten. Seien Sie aufmerksam, was zur Entfaltung beiträgt und dem Wohle aller dient, auch der Schwachen und Armen", schreibt Koch in seinem Hirtenbrief zur Fastenzeit.
"In jeder Verletzung eines Kindes wird Gott verletzt"
Grundsätzlich sei die "Haltung der gegenseitigen Achtung" und die "Einfühlung" in den anderen "lebensnotwendig", so der Erzbischof des Erzbistums Berlin. "Wie viele Streitigkeiten und Dispute würden anders ausgetragen und zu tieferen und besseren Ergebnissen führen, wenn wir in dieser Haltung miteinander sprechen und umgehen", betont Koch. Es sei wichtig, "im Umgang miteinander und bei jeder Entscheidung Ambivalenzen und Mehrdeutigkeiten auszuhalten". Jeder Mensch habe Lernbedarf. "Wir alle brauchen die Hilfe und die Ergänzung der anderen."
Gerade im Hinblick auf Schutzbefohlene sei Achtsamkeit dringend erforderlich. "In der Kirche und überall sind wir gemeinsam verantwortlich für das Wohl und die Entwicklung unserer Kinder", mahnt Koch. "Prävention geht uns alle an, sie setzt eine Haltung der Achtsamkeit voraus. Gott ist ein Kind geworden, und in jeder Verletzung eines Kindes wird Gott verletzt."