Das sagte der Berliner Erzbischof Heiner Koch bei seinem Besuch im Rabbinerseminar in Berlin. Das sei ein ihn "sehr bewegender Gedanke". Es müsse überlegt werden, wie die Erfahrungen als Glaubensgemeinschaften gerade auch in der Diaspora gemeinsam gelebt werden könnten. Koch besuchte als erster Erzbischof überhaupt das 1999 gegründete Abraham-Geiger-Kolleg.
Treffen mit spirituellen Gemeinsamkeiten
Der Rektor des Kollegs, Rabbiner Walter Homolka, betonte, er freue sich darauf, "die katholischen Priesteramtskandidaten kennenzulernen, die dann später mit den Absolventen unseres Kollegs gemeinsam das geistliche Amt wahrnehmen werden in einer Gesellschaft die das Zeugnis von religiösen Menschen braucht". Er bezeichnete das Treffen mit Koch als eine Begegnung mit hohen intellektuellen, emotionalen und spirituellen Gemeinsamkeiten. Homolka dankte dem Erzbischof für sein großes Interesse an der Arbeit des Kollegs und der jüdisch-theologischen Ausbildung.
Das nach dem Rabbiner Abraham Geiger (1810-1874) benannte Kolleg ist das erste Rabbinerseminar, das nach der Schoah in Kontinentaleuropa neu gegründet wurde. Es bildet Geistliche und Kantoren für jüdische Gemeinden in ganz Europa, aber auch in den USA und in Südafrika aus. Seit der ersten Ordinationsfeier 2006 in Dresden zählt das Kolleg insgesamt 24 Rabbinerinnen und Rabbiner als Absolventen.