Erzbischof Koch ruft zu Weihnachtsfeiern mit Flüchtlingen auf

Was aus "Nostra Aetate" folgt

Die steigende Zahl von Flüchtlingen stellt nach Ansicht von Berlins Erzbischof Heiner Koch auch neue Anfragen an das Glaubensleben der deutschen Christen. Er verweist auf die 50 Jahre alte Konzilserklärung "Nostra Aetate".

Flüchtlinge im Gebet / © Nake Batev (dpa)
Flüchtlinge im Gebet / © Nake Batev ( dpa )

Für den Berliner Erzbischof Heiner Koch ist die Konzilserklärung "Nostra aetate" heute noch bedeutsamer als vor 50 Jahren. Gerade die Aussagen zum Verhältnis von Muslimen und Christen hätten an Bedeutung gewonnen. Das Zweite Vatikanische Konzil hatte "Nostra aetate" am 28. Oktober 1965 verabschiedet. Das Dokument über hatte den friedlichen Dialog mit den nichtchristlichen Religionen angestoßen. Bis heute mahne es zum aufrichtigen Bemühen um gegenseitiges Verstehen und gegen jeden Antisemitismus zu widersprechen.

Für den Erzbischof spielt die Erklärung auch eine wichtige Rolle in der aktuellen Flüchtlingsdebatte. Die ankommenden Andersgläubigen stellten mit ihrem Glauben Fragen an den Glauben deutscher Katholiken. "Sie werden uns verändern und unsere Frage nach Gott", urteilte Koch. In Hinsicht auf Glauben und Religion stelle sich die Frage, wie Integration gelingen kann, ohne die eigene religiöse Überzeugung aufgeben zu müssen. Koch rief dazu auf, sich zum bevorstehenden Weihnachtsfest Gedanken zu machen: Wie können wir es Anderen erklären, was uns daran wichtig ist und zur Mitfeier einladen?


Erzbischof Heiner Koch / © Romano Siciliani (KNA)
Erzbischof Heiner Koch / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
DR , KNA