Erzbischof in Nigeria besorgt über Präsidentschaftswahl

"Kompetenz wichtiger als Religion"

Kurz vor der umkämpften Präsidentschaftswahl in Nigeria warnte der Erzbischof von Abujas vor einer Vermischung von Religion und Politik. Es sei gefährlich und unmoralisch, mit religiösen Inhalten Wahlkampf zu betreiben.

Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama / © Katrin Gänsler (KNA)
Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama / © Katrin Gänsler ( KNA )

Abujas Erzbischof Ignatius Kaigama (64) sagte an diesem Mittwoch im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), Religion sollte ebenso wie die ethnische Zugehörigkeit nicht wahlentscheidend sein.

Er rief seine Landsleute auf, stattdessen auf die Kompetenz der Kandidaten zu achten: "Menschen sollten in Ämter gewählt werden und Stellen erhalten, weil sie dafür qualifiziert sind - und nicht aus anderen Gründen."

Präsidentschaftswahl Ende Februar

In Nigeria werden am 25. Februar ein neuer Präsident und ein neues Parlament gewählt. 93,4 Millionen Menschen sind ins Wählerregister eingetragen. Erstmals gibt es drei landesweit bekannte Kandidaten mit nennenswerten Chanchen: Bola Tinubu (70), Atiku Abubakar (76) sowie Peter Obi (61).

Abstammung und religiöse Ansichten spielen bei Wahlen in Nigeria eine zentrale Rolle. Etwa die Hälfte der 220 Millionen Einwohner des afrikanischen Landes bekennt sich zum Christentum, die andere Hälfte zum Islam.

Nigeria in Zahlen und Fakten

Nigeria ist der bevölkerungsreichste Staat Afrikas. Was dort passiert, hat oft Auswirkungen auf den ganzen Kontinent und darüber hinaus. 

Es besteht zu etwa gleichen Teilen aus Muslimen und Christen. Der Norden ist stark islamisch geprägt; in zahlreichen Bundesstaaten gilt das islamische Recht, die Scharia. Im Süden leben überwiegend Christen.

In Nigeria versorgt Malteser International Geflüchtete unter anderem mit sauberem Trinkwasser / © Emily Kinskey (Malteser International)
In Nigeria versorgt Malteser International Geflüchtete unter anderem mit sauberem Trinkwasser / © Emily Kinskey ( Malteser International )
Quelle:
KNA