Letzterer war am 5. November 1943 auf dem Weg in das Konzentrationslager Dachau im oberfränkischen Hof gestorben. Deshalb habe das fränkische Bistum eine besondere Verbindung, sagte Schick. Lichtenberg hatte als Dompropst in Berlin tagtäglich öffentlich für die verfolgten Juden gebetet. Leisner war in Dachau heimlich zum Priester geweiht worden. Er starb wenige Monate nach Kriegsende an den Folgen seiner Haft.
Aktuell wie vor 80 Jahren
Lichtenberg sei heute so aktuell wie vor 80 Jahren, betonte der Erzbischof. Papst Johannes Paul II. habe bei der Seligsprechung zum Einsatz für Ungeborene, Schwerstkranke, Alte und Notleidende aufgerufen. Dazu zählten heute auch Flüchtlinge sowie verfolgte Christen und alle Menschen, die unter sinnlosen Kriegen und Hungersnöten sowie Vertreibung litten. Es gelte nach wie vor die Aufforderung des Papstes, nicht zu "angepassten, bequemen Zeitgenossen" zu werden und dafür die eigene Identität preiszugeben. Schick erinnerte dabei an das Zitat von Lichtenberg: "Christus ist mein Führer".