Der im Vernichtungslager Auschwitz ermordete Franziskanerpater habe selbst die beiden furchtbaren Weltkriege erlebt, schreibt Schick in einem am Dienstag auf Facebook veröffentlichten Beitrag. Aus dieser Erfahrung heraus hätten sich die europäischen Staaten hin zu einer Einigung aufgemacht, so der Erzbischof.
"Das derzeitige Auseinanderdriften und das Erstarken nationalstaatlichen Verhaltens beschwört die Gefahr herauf, die unsere Väter und Vorväter nach 1945 bannen wollten."
Der polnische Heilige als Zeuge des 20. Jahrhunderts mahne, "bei aller gesunden, vernünftigen und angebrachten patriotischen Haltung, nicht erneut in den Nationalismus und damit verbundenen Populismus zurückzufallen", betonte Schick in dem Beitrag, den er ursprünglich für den "Sendboten des hl. Antonius" schrieb.
Der Erzbischof ist auch Stiftungsratsvorsitzender der Maximilian-Kolbe-Stiftung, die sich für die Versöhnungsarbeit in Europa einsetzt.
Patron der Journalisten
Kolbe (1894-1941) war am 14. August 1941 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet worden, nachdem er freiwillig anstelle eines Mithäftlings in die Todeszelle gegangen war. Er wurde 1982 heiliggesprochen.
Schick erinnerte daran, dass Kolbe auch als Patron der Journalisten verehrt werde. Er habe mit Radio und Printmedien in Europa und Japan gute Botschaften verbreiten wollen, die Menschen helfen sollten, in Ehrfurcht vor Gott in Liebe und Frieden zusammenzuleben.
Er mahne daher Medien und Mediennutzer, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und "objektiv zu recherchieren und zu berichten sowie zwischen den Menschen zu vermitteln für Versöhnung, Verständigung und Frieden", erklärte Schick.