Erzbischof Schick warnt vor Populismus als größtem Feind Europas

Keine Basis für Dialog

Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick beobachtet einen zunehmenden Populismus und warnt vor dieser Entwicklung.

Erzbischof Ludwig Schick (dpa)
Erzbischof Ludwig Schick / ( dpa )

Populismus sei der größte Feind des vereinigten Europas, so Erzbischof Ludwig Schick am Sonntag in Bamberg als Hauptredner bei einer Kundgebung der pro-europäischen Bürgerinitiative "Pulse of Europe". Populismus, so der Bischof weiter, werde aus Ängsten geboren, schüre Ängste und mache engstirnig.

Die Bewegung sei wichtig, denn die Einheit Europas und die Europäische Union verdienten es, erhalten und ausgebaut zu werden, betonte Schick. Wer heute wieder von Nationalstaatlichkeit, eigener Währung und geschlossenen Grenzen träume, habe von der Geschichte nach 1945 nichts verstanden.

Egozentrische Wahrnehmung

"Man schert sich nicht mehr um Fakten und die Wahrheit, sondern das Handeln wird von der eigenen egozentrischen Wahrnehmung bestimmt", beschrieb der Erzbischof die Folgen. Damit fehle die Basis für jeden echten Dialog, letztlich für das Gemeinschaftsleben. "Ich sehe auch die Probleme der offenen Grenzen, die auch durchlässig sind für Kriminelle, für Terroristen, Profiteure, Menschenhändler und Flüchtlinge, die keine sind", räumte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ein. Wer aber wegen solcher Missbräuche die europäische Einigung zurückdrehen wolle, sei töricht.


Quelle:
KNA