Erzbistum Hamburg prüft Rettungskonzept für katholische Schulen

Die neueste Rettung

Das Erzbistum Hamburg prüft ein neues "Rettungskonzept" für die katholischen Schulen in der Hansestadt. Das am Sonntag von der Initiative "Hamburger Schulgenossenschaft" vorgelegte 62-Seiten-Papier müsse jetzt "intensiv geprüft werden".

Demo für den Erhalt katholischer Schulen in Hamburg  / © Axel Heimken (dpa)
Demo für den Erhalt katholischer Schulen in Hamburg / © Axel Heimken ( dpa )

Das soll noch geschehen, bevor die wichtigsten Gremien des Erzbistums am Dienstagabend darüber beraten, sagte Bistumssprecher Manfred Nielen am Abend der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Diese Gremien sollen dann zusammen mit Erzbischof Stefan Heße über eine weitere Zusammenarbeit mit der Initiative entscheiden.

Das Erzbistum hatte Ende Januar angekündigt, aufgrund seiner prekären Wirtschaftslage bis zu 8 seiner 21 Schulen in der Hansestadt zu schließen. Die Initiative setzt sich seitdem für den Erhalt aller Schulen ein. Beide Seiten hatten sich nach zähen Gesprächen auf eine Zusammenarbeit geeinigt und mögliche Schulen für ein erstes Pilotprojekt bekanntgegeben. Zu einer Kooperation, deren Detailplanung bis zum 5. Juli ausgearbeitet und in einem Rahmenvertrag festgehalten werden soll, müssen zunächst die Gremien ihre Zustimmung geben.

"Belastbare Fakten und Zahlen"

Teil des am Sonntag vorgelegten Konzepts sind die Antworten der Initiative auf einen Fragenkatalog des Erzbistums, das vor einer Entscheidung "mehr belastbare Fakten und Zahlen braucht", wie Nielen betonte. Zu dem Konzept gehören außerdem Entwürfe für den Rahmenvertrag, für ein Rahmen(schul-)programm und für eine Satzung für die Hamburger Schulgenossenschaft sowie ein Wirtschaftsplan für fünf Schulen, die zu dem Pilotprojekt gehören könnten.

Laut einem Bericht der "Welt" sind die Verantwortlichen der Initiative zuversichtlich, zumal es von der Hamburger Schulbehörde "deutliche Signale" gegeben habe, die Privatschullandschaft in Hamburg insgesamt besser finanziell auszustatten. Außerdem hätten die Mitglieder bisher drei Millionen Euro in den Grundstock der Genossenschaft eingezahlt.

Unterdessen seien zwei Mitarbeiter der Bildungskongregation des Vatikan nach zweitägigen intensiven Gesprächen und Schulbesuchen am Samstag wieder abgereist, berichtete Nielen. Dabei sei es aber nicht nur um die schwierige Situation der katholischen Schulen gegangen, sondern auch um hochschulpolitische Fragen, unter anderem um die mögliche Einrichtung einer Professur für katholische Theologie in Rostock.


Quelle:
KNA