Erzbistum Köln bereitet "Bildungscampus" vor

Begleitung vom Kindergarten bis zum Beruf

Der neue "Bildungscampus" des Erzbistums Köln nimmt Gestalt an: Eine intensiv vernetzte Schule soll Kinder und Jugendliche aus allen Gesellschaftsschichten vom Kindergarten bis in den Beruf begleiten und ihnen neue Chancen eröffnen.

Grundschüler im Unterricht / © Frank Rumpenhorst (dpa)
Grundschüler im Unterricht / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

Unterstützt wird sie dabei durch ein Netzwerk von Partnern aus dem Bildungs- und Sozialbereich. So sieht es das inhaltliche Konzept vor, das die Projektgruppe jetzt vorgelegt hat. In den kommenden Monaten prüft das Erzbistum, wo und wie dieses Schulkonzept am besten umgesetzt werden kann.

Intensive Vernetzung

Verwirklicht werden soll ein Ort gemeinsamen Lernens, dessen verbindliches Ganztagsangebot möglichst schon mit der Grundschule beginnt. Im Anschluss an die Grundschule soll für die Schüler die Möglichkeit bestehen, an einer integrierten Gesamtschule unterschiedliche Abschlüsse bis hin zum Abitur zu erwerben. Das Besondere: zusammen mit Partnern aus dem kirchlich-caritativen Bereich soll das Lern- und Betreuungsangebot für die Kinder und Jugendlichen über die schulischen Grenzen hinaus erweitert werden.

"Es gibt in unserer Bildungslandschaft in Deutschland viele gute Angebote, aber sie stehen manchmal ziemlich isoliert in der Landschaft", erläutert Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke, Leiterin der Hauptabteilung Schule und Hochschule im Erzbistum. "Unsere Idee ist es, die einzelnen Angebote intensiv zu vernetzen, damit die jungen Menschen und auch ihre Eltern in jeder Lebenssituation jemanden haben, der sie begleitet und unterstützt." Gerade Kirche und Caritas böten mit ihren vielen bereits existierenden Beratungs- und Betreuungsangeboten auf lokaler Ebene beste Voraussetzungen für diese Idee, so Schwarz-Boenneke.

Partnerschaften mit Organisationen und Firmen

In der Praxis bedeutet das zum Beispiel, dass im Schulalltag aktiv über Angebote aus der Familienberatung, der Bildungsarbeit oder auch der Freizeitgestaltung informiert wird. Dementsprechend kann die Schule bei Bedarf Kontakte zwischen Schülern, ihren Familien und möglicherweise passenden Angeboten vermitteln. Um den Berufseinstieg zu erleichtern, sollen zudem gezielt Partnerschaften mit Organisationen und Firmen aufgebaut werden, über die Praktikums- oder Ausbildungsplätze unkompliziert vermittelt werden können.

Ausgangspunkt des Konzepts sind die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen, die von dem Angebot des Bildungscampus profitieren sollen. Kinder aus allen Teilen der Gesellschaft sollen ihren Platz finden, auch diejenigen mit einem geistigen, sozialen oder seelischen Assistenzbedarf. "Wir wollen den Kindern und Jugendlichen nicht einfach etwas vorsetzen und sagen, das ist unser Angebot, nehmt es oder lasst es. Die zentrale Frage für uns ist: Was brauchen die einzelnen Kinder? Wo können wir sie in ihrer individuellen Entwicklung unterstützen?", erklärt Schwarz-Boenneke.

Verantwortung übernehmen

Ein besonderes Augenmerk soll darauf gelegt werden, dass die Kinder und Jugendlichen lernen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Das Lernen in altersgemischten Gruppen, in denen die Älteren die Jüngeren unterstützen, soll dazu einen Beitrag leisten. Das soziale und emotionale Lernen wird zudem gezielt über innovative Angebote der Schulpastoral gefördert.


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