Das Erzbistum Köln hat in Abstimmung mit dem Landesjugendamt und dem Jugendamt Köln den Träger der Einrichtung angewiesen, alle beschuldigten Erzieherinnen vom Dienst freizustellen. Der Seelsorgebereich St. Clemens und Mauritius hat als Träger diese Entscheidung bereits an diesem Mittwoch umgesetzt.
Notgruppen für Kinder
Damit die Kinder trotz der fehlenden Erzieherinnen in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben können, werden sie in dieser Woche in Notgruppen in der Einrichtung betreut. Ab dem 25. Juni wird die Kindertagesstätte mit anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wieder normal weitergeführt. Den Eltern und Kindern wurde psychologische Hilfe und Unterstützung angeboten.
Die Vorwürfe werden nun von der Staatsanwaltschaft überprüft. Der Interventionsbeauftragte des Erzbistums, Oliver Vogt, erklärte dazu: "In unseren katholischen Kindertagesstätten ist uns das Wohlbefinden jedes einzelnen Menschen besonders wichtig. Daher haben wir in Absprache mit dem Landesjugendamt zum Wohl der Kinder die sofortigen Maßnahmen in die Wege geleitet und werden den Fall genau prüfen."
Unschuldsvermutung
Der Interventionsbeauftragte weist trotz der Suspendierung der Erzieherinnen darauf hin, dass die Vorwürfe nun erst geprüft werden: "Auch für die Erzieherinnen gilt der rechtliche Grundsatz, dass sie bis zur endgültigen Klärung der Vorwürfe durch die Behörden als unschuldig gelten und nicht vorschnell verurteilt werden dürfen".
Vogt ergänzte: "In den Kindertagesstätten des Erzbistums Köln arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pädagogisch qualifiziert und engagiert. Mit unserer Interventionsstelle sind wir darauf vorbereitet, bei Bekanntwerden von Vorwürfen schnell und professionell zu handeln."