Erzbistum Köln will weiterhin Geflüchteten helfen

"Bewährtes Hilfenetz auf- und ausgebaut"

Angesichts weiterer Überführungen von Kindern und ihren Familien aus griechischen Flüchtlingslagern nach Deutschland hat der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki die Bereitschaft bekräftigt, diese Menschen zu versorgen.

Kardinal Woelki (dpa)
Kardinal Woelki / ( dpa )

"Wir im Erzbistum Köln stehen bereit, um Menschen aufzunehmen." Der Wille zu helfen, so der Kardinal, sei nach wie vor groß. "Mit der Aktion Neue Nachbarn haben wir in den vergangenen fünf Jahren dafür ein bewährtes Hilfenetz auf- und ausgebaut."

Vor gut einer Woche wurden erneut kranke Kinder und ihre Familien nach Deutschland ausgeflogen. Insgesamt sollen laut Bundesinnenministerium bis Ende August 928 Migrantinnen und Migranten aus den überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln nach Deutschland kommen, um hier ein Asylverfahren zu durchlaufen, darunter 243 kranke Kinder. In Nordrhein-Westfalen sollen demnach rund 220 Personen untergebracht werden. Über die Zentrale Unterbringungs-Einrichtung (ZUE) in Wuppertal werden sie nach Abschluss des Asylverfahrens auf Kommunen in NRW verteilt.

"Sie haben ihre Heimat aufgeben müssen, nicht, weil sie unbedingt zu uns wollen, sondern weil sie es wegen eines fürchterlichen Kriegs oder katastrophaler humanitärer Zustände nicht mehr ausgehalten haben", so Woelki weiter und erinnert an die Flüchtlingsbewegung 2015 und 2016: "Seitdem zeigen viele Menschen eindrucksvoll, gerade auch bei uns im Erzbistum Köln, welche Hilfe und Unterstützung notwendig ist und geleistet werden kann. Und diese Menschen stehen auch jetzt bereit."

Kardinal Woelki hatte die Aktion Neue Nachbarn im November 2014 gegründet, um Flüchtlinge willkommen zu heißen und sie bei der Integration in Deutschland zu unterstützen. Dafür richtete er gemeinsam mit dem Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln einen Soforthilfe-Fonds für die Arbeit von Flüchtlingsinitiativen in den Gemeinden vor Ort ein.

Aktuell setzen sich mehr als 10.000 ehrenamtlich Engagierte und rund 230 Hauptamtliche auf vielfältige Weise für die Integration ankommender Menschen ein – unter anderem in mehr als 1.700 gemeindlichen und verbandlichen Maßnahmen, die vom Erzbistum mit fast sechs Millionen Euro gefördert wurden. Unterstützung vor Ort leisten auch die Fachdienste für Integration und Migration der Caritas.

Quelle:
EBK