Erzbistum Luxemburg will konstruktiv reagieren

 (DR)

Die Führung des Erzbistums Luxemburg will konstruktiv auf die von der Regierung betriebene Neuregelung der kirchlichen Eigentumsverhältnisse reagieren. Der Weg bis zum entsprechenden Gesetz, das die Regierungsfraktionen am Mittwoch im Parlament gegen große Widerstände verabschiedeten, sei steinig gewesen, sagte Generalvikar Leo Wagener am Freitag in Luxemburg. Er appelliere nun aber an die Kirchenmitglieder, "konstruktiv und pragmatisch" nach vorne zu blicken und die Reform mitzugestalten. "Die Türen vom neuen Kirchenfonds stehen weit auf", so der Verwaltungsleiter der Erzdiözese.

Das Luxemburger Parlament hatte am Mittwoch den letzten Baustein zur Entflechtung der traditionell engen Beziehungen zwischen Staat und katholischer Kirche im Großherzogtum auf den Weg gebracht. Nach kontroverser Debatte stimmten die Abgeordneten mehrheitlich für ein Gesetz, das die Eigentumsverhältnisse der rund 500 Kirchen und Kapellen des Landes grundsätzlich neu regelt. Bislang werden die Sakralbauten auf Grundlage eines Dekrets aus dem Jahr 1809 von lokalen Kirchenfabriken verwaltet. In den Gremien aus Vertretern der jeweiligen Kirchengemeinden und Kommunalpolitikern sind die Kommunen verpflichtet, die Verluste der Kirchenfabriken zu tragen.

Nach dem Gesetz werden die bestehenden 285 Kirchenfabriken abgeschafft. Viele Sakralbauten sollen einem neuen Kirchenfonds des Erzbistums Luxemburg unterstellt werden. Wagener trat Befürchtungen entgegen, dass das lokale kirchliche Vermögen in einem großen Topf verloren gehen könnte. Der Fonds werde dezentral organisiert sein, "kein Euro vom Fonds geht in die Bistumskasse", betonte der Generalvikar. (KNA, 19.01.2018)