Seit Anfang Juni gebe es dafür eine eigene Projektstelle in der Bistumsverwaltung, teilte die Erzdiözese am Mittwoch mit. "Austrittswillige und Ausgetretene haben uns als Kirche etwas zu sagen, dabei können wir sehr viel lernen", sagte Generalvikar Alfons Hardt.
Hotline und Dialog vor Ort
Das Bistum will laut Angaben ein Internet-Portal sowie eine Hotline für Austrittswillige und Ausgetretene einrichten. Zudem soll zusammen mit den Kirchengemeinden der Dialog vor Ort gefördert werden. Die Gemeinden können sich auch beraten lassen.
Es reiche nicht mehr aus, Kirchenaustritte zu verwalten oder zu tabuisieren, erklärte die Theologin Ruth Nefiodow, die die zunächst auf zwei Jahre befristete Stelle übernommen hat. "Menschen, die uns verlassen, haben dafür Gründe. Wir erfahren diese aber selten persönlich."
Bei offenen Fragen biete sie Informationen an; des Weiteren wolle sie vor allem zuhören. Menschen sollten die Erfahrung machen, dass der Kirche ihr bisheriger und zukünftiger Glaubensweg nicht egal sei, so Nefiodow. Für viele gehe der Glaube auch nach einem Austritt weiter.
Die Zahl der Kirchenaustritte ist zuletzt in vielen deutschen Bistümern angestiegen. In der Folge haben bereits mehrere Diözesen ihre Bemühungen verstärkt, mit den Austretenden ins Gespräch zu kommen.