Es gebe "keine bundesweite amtliche Statistik zum Umfang der Wohnungslosigkeit", heißt es in einer Antwort des Bundesbauministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, aus der die "Passauer Neue Presse" (Freitag) zitiert.
Schätzungen der Wohnungslosenhilfe
Um das Phänomen zu erfassen, stütze man sich alleine auf die Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe. Dort seien allerdings Mehrfacheinträge möglich, so das Ministerium. Zudem könne nicht unterschieden werden zwischen Wohnungslosen, die diese Phase nach einer gewissen Zeit wieder überwunden haben, und Personen, die länger oder dauerhaft wohnungslos sind.
Grünen sprechen von "Skandal"
"Die Bundesregierung verhält sich wie die drei Affen: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen", kritisierte Christian Kühn, Grünen-Fraktionssprecher für Bau- und Wohnungspolitik. Es sei "ein Skandal", dass es offensichtlich weder Kenntnisse noch ein Interesse an Erkenntnisgewinn gebe. Die Bundesregierung müsse daher eine Statistik auflegen, die sowohl Wohnungs- und Obdachlosigkeit als auch das Ausmaß von Diskriminierung am Wohnungsmarkt erfasse.