Escobars Auftragsmörder verspottet den Papst

 (DR)

Jhon Jairo Velasquez (55), Auftragsmörder und rechte Hand des legendären kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar (1949-1993), hat während des Besuches von Papst Franziskus in Kolumbien mit einem beleidigenden Tweet für Empörung gesorgt.

"Hallo Polizei. Bitte. Es gibt einen Verrückten, der mit Betrügern rumhängt und eine Menschenmenge betrügt. Verhaftet ihn. Er heißt Bergolio und sagt, er wäre ein Pastor", schrieb Velasquez, dem dabei ein Fehler in der Schreibweise des bürgerlichen Namens des Papstes, Jorge Mario Bergoglio, unterlief.

Aloooo Policía. Favor hay un loco que anda con engañadores y está engañando una multitud. Deténgalo. Se llama Bergolio y dice ser un Pastor

— Jhon Jairo Velasquez (@Popeye_leyenda) 9. September 2017

Velasquez, in Kolumbien auch unter seinem Spitznamen "Popeye" bekannt, erklärte später, er habe mit seiner Aussage die Unterstützung des Papstes für die Präsidenten Evo Morales (Bolivien) und Nicolas Maduro (Venezuela) kritisieren wollen, die er ebenfalls als Betrüger bezeichnete. Der Tweet rief zahlreiche Proteste in den sozialen Netzwerken hervor.

Velasquez wurde wegen des Mordes an dem Präsidentschaftskandidaten Luis Carlos Galan zu 30 Jahren Haft verurteilt. Er gab zu, Drahtzieher für die Ermordung von rund 3.000 Menschen gewesen zu sein und selbst bis zu 300 Menschen ermordet zu haben. 2004 kam er nach Verbüßung des Großteils seiner Haftstrafe auf freien Fuß. Seitdem betätigt er sich als Blogger, Autor und provoziert dabei immer wieder mit Tabubrüchen und radikalen politischen Ansichten. (kna, 10.09.2017)