In ihrer Schlusserklärung heißt es, zum Schutz der Grenzen sollten "alle nötigen Maßnahmen" ergriffen werden - in Übereinstimmung mit EU- und internationalem Recht. Kardinal Hollerich sieht diese Abschottung kritisch:
"Ich kann verstehen, dass die EU sich abschotten möchte, vor einem Flüchtlingsstrom, aber die Grenzen ganz zu schließen, sehe ich als eine gefährliche Tendenz an. Man kann nicht gegen die Populistischen Parteien sein, indem man die Argumente der populistischen Parteien übernimmt." Es werde vergessen, dass es um Menschen in Not gehe, so der Erzbischof von Luxemburg.
Kardinal Hollerich wirbt für europäische humanitäre Korridore, die Flüchtlingen eine sichere Einreise garantieren, und für eine Aufnahme der Notbedürftigen in den EU-Ländern. Positiv findet er die Ankündigung des luxemburgsichen Außenministers, der für sein Land die Aufnahme von zehn unbegleiteten Minderjährigen von der griechischen Insel Lesbos zusagte. Dies reiche jedoch nicht.
Der Präsident der EU-Bischofskommission COMECE findet es scheinheillig, dass die Europäische Union einerseits den Vereinigten Staaten ihre Haltung gegenüber Mexiko vorwerfe, und andererseits nun selbst dabei sei, an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei ganz ähnlich zu reagieren.