Die Abstimmung sei weder fair noch frei gewesen, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Sondergipfel zur politischen Krise in Belarus. "Und deshalb kann man die Ergebnisse dieser Wahlen auch nicht anerkennen."
EU-Ratschef Charles Michel bestätigte diese Entscheidung.
Meinungsfreiheit und Demonstrationen garantieren
Es gebe keinen Zweifel daran, dass es massive Regelverstöße gegeben habe, sagte die CDU-Politikerin nach rund dreistündiger Beratung mit ihren Kollegen. "Wir verurteilen die brutale Gewalt gegen Menschen", betonte sie.
Meinungsfreiheit und das Recht auf Demonstrationen müssten garantiert werden. Außerdem müssten alle Gefangenen bedingungslos freigelassen werden. Zudem setze man sich - wie von der Opposition gefordert - für einen nationalen Dialog ein.
Massenproteste seit Präsidentenwahl
Seit der von Fälschungsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl am 9. August gibt es in der ehemaligen Sowjetrepublik Massenproteste gegen Präsident Alexander Lukaschenko.
Vor allem zu Beginn reagierte die Polizei mit Gewalt gegen die weitgehend friedlichen Demonstranten.