Evangelische Kirche im Rheinland kritisiert EKD Papier

"Geistliche Rangordnung" kritisiert

Ein zu hierarchisches Amtsverständnis sieht die rheinische Kirche im Impulspapier "Kirche der Freiheit" der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Darin werde eine "geistliche Rangordnung" aufgestellt, in der Pfarrer oben und Laien ganz unten angesiedelt würden, kritisierte Vizepräses Petra Bosse-Huber am Montagabend vor Journalisten in Düsseldorf. Der Verkündigungsauftrag gelte aber nicht nur für Pfarrer. "Nach evangelischem Verständnis, ausgehend von Martin Luther, ist nur eine einzige sakramentale Weihe notwendig, um die gute Botschaft zu verkündigen: die Taufe." Das Impuls Papier war im Sommer vorgestellt worden.

 (DR)

Ob Männer oder Frauen zur Verkündigung berufen werden könnten, richte sich allein danach, ob sie nach angemessener Ausbildung dazu fähig seien, sagte Bosse-Huber. "Das Kriterium ist nicht eine wie auch immer geartete Qualität der Person, sondern die Qualität der Arbeit." In der Evangelischen Kirche im Rheinland werde das Priestertum aller Getauften seit 1941 praktiziert, betonte die Vizepräses. Damals wurden zum ersten Mal Predigthelfer, die heute Prädikanten genannt werden, ordiniert.
Die Landeskirche schreibt für angehende Prädikanten kein Theologiestudium, aber eine umfassende Ausbildung vor. Sie dürfen kein Pfarramt übernehmen. In der zweitgrößten deutschen Landeskirche sind 600 Prädikanten und 2.500 Pfarrer tätig.