Evangelische Missbrauchs-Studie

Auch Betroffene sollen einbezogen werden

In Kürze soll ein unabhängiger Forschungsverbund nach Angaben von Bischöfin Kirsten Fehrs in sechs Teilstudien Ursachen und Besonderheiten von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche untersuchen.

Kirsten Fehrs / © Heike Lyding (epd)
Kirsten Fehrs / © Heike Lyding ( epd )

Die auf Kosten von 3,6 Millionen Euro veranschlagte Studie soll innerhalb von drei Jahren Ergebnisse liefern und dabei alle Landeskirchen sowie die Diakonie einbeziehen. Im Blick seien nicht nur Pastoren und Pastorinnen, sondern auch andere Mitarbeitende und Ehrenamtliche der Kirche. Laut Fehrs soll die Studie auch Betroffene "in besonderer Weise" einbeziehen. Die 20 Landeskirchen hatten im Juni 2020 einer solche Studie zugestimmt.

In der katholischen Kirche hatte bereits die sogenannte MHG-Studie sexuellen Missbrauch auf der Basis von Akten aus den Jahren 1946 bis 2014 untersucht. Darin fanden sich Hinweise auf bundesweit 3.677 Betroffene sexueller Übergriffe und auf rund 1.670 beschuldigte Priester, Diakone und Ordensleute. Die Studie wurde 2018 vorgestellt und war ein Auslöser des aktuellen katholischen Reformdialogs Synodaler Weg. 

Quelle:
KNA