Evangelischer Bischof warnt vor gefährlichen Plänen

"Nie wieder ist jetzt"

Der evangelische Bischof Christian Stäblein fordert eine klare Haltung gegen die von AfD-Vertretern und Rechtsextremen diskutierten Pläne für Massenvertreibungen. Er rief zugleich zur Verteidigung demokratischer Werte auf.

Landesbischof Christian Stäblein / © Frank Senftleben (epd)
Landesbischof Christian Stäblein / © Frank Senftleben ( epd )

Die bekanntgewordenen Planungen von AfD-Vertretern und anderen Rechtsextremen zu Massenvertreibungen dürfen nach Ansicht des evangelischen Berliner Bischof Christian Stäblein nicht widerspruchslos hingenommen werden.

"Wer die gefährlichen Anfänge nicht benennt, muss sich vorwerfen lassen, bewusst weg zu schauen", sagte er am Samstag im RBB-Radio: "Ich rufe Sie dazu auf: Wehren Sie den Anfängen, nie wieder ist jetzt. Alle Demokratinnen und Demokraten werden gebraucht. Wir dürfen nicht blind sein, wo sich Ausgrenzen und Entwürdigen wieder rührt und regt."

Holocaust-Gedenktag

Stäblein verwies auf den Gedenktag für die Opfer des Holocaust am 27. Januar. Das Datum erinnert an die Befreiung der überlebenden Häftlinge des größten NS-Konzentrationslagers Auschwitz 1945. "Es ist ein Tag, an dem vielfältig, auch in Gottesdiensten, an die Morde, die in deutschem Namen verübt wurden, erinnert wird", so Stäblein. "Es geht um die Erinnerung daran, dass Menschen erst ihr Recht, dann ihre Würde und schließlich ihr Leben genommen wurde."

Durch Recherchen des Netzwerks Correctiv wurde ein zunächst geheimes Treffen Rechtsextremer im November in Potsdam bekannt, an dem auch hochrangige AfD-Mitglieder teilnahmen. Dabei sei es unter dem Schlagwort "Remigration" (Rückwanderung) um eine Strategie gegangen, Migrantinnen und Migranten aus Deutschland auszuweisen, notfalls auch unter Zwang.

Quelle:
KNA