Ex-Rebellen in Kolumbien sollen besser geschützt werden

 (DR)

Nach einer Reihe von Mordanschlägen auf ehemalige Mitglieder der linken Guerillaorganisation Farc will die kolumbianische Regierung die Ex-Rebellen besser schützen. Bedrohte Ex-Guerilleros sollten künftig schneller in ein Schutzprogramm aufgenommen werden, kündigte Präsident Iván Duque an. Eine Sondereinheit der Polizei werde nach Angriffen auf frühere Farc-Kämpfer die Ermittlungen bündeln. Zudem sollten die beteiligten Behörden ihre Informationen stärker austauschen und ihre Maßnahmen koordinieren.

Ende 2016 hatten die Farc und die Regierung den jahrzehntelangen Konflikt in dem südamerikanischen Land mit einem Friedensvertrag beendet. Die Guerilla-Kämpfer legten daraufhin die Waffen nieder. Seitdem wurden offiziellen Angaben zufolge 115 ehemalige Rebellen getötet. Die Behörden machen Farc-Splittergruppen und Verbrechersyndikate aus ehemaligen Kämpfern der rechten Paramilitärs für den Großteil der Morde verantwortlich.

Der Friedensprozess in Kolumbien war zuletzt ins Stocken geraten. Die Farc, die nun als politische Partei für ihre Ziele eintritt, wirft der Regierung vor, die Ex-Kämpfer nicht ausreichend zu schützen und zu wenig Unterstützung bei der Rückkehr ins Zivilleben zu leisten. Zahlreiche ehemalige Farc-Kämpfer sind bereits wieder in den Untergrund gegangen. (dpa)