Migrationsexperte Robert Vitillo wirft Bewohnern wohlhabender Länder vor, die Not von Migranten in anderen Teilen der Erde weitgehend zu ignorieren. Tag für Tag kämen Menschen auf See, in Wüsten oder kalten Bergregionen ums Leben, sagte der Generalsekretär der Internationalen katholischen Migrationskommission (ICMC) dem Portal "Vatican News" (Wochenende). Darüber werde - etwa in Europa - viel zu wenig berichtet.
Der US-amerikanische Priester forderte alle Gläubigen auf, Migranten und Flüchtlinge als ein "Geschenk Gottes" zu betrachten. Wenn es gelinge, dafür eine größere gesellschaftliche Offenheit zu entwickeln, könne aus der Welt ein besserer Ort werden, so Vitillo. Wichtig sei vor allem, die Migranten persönlich kennenzulernen. Wer sie nur als Problem betrachte, verkenne, dass es sich um Menschen mit ganz normalen Wünschen und Bedürfnissen handele.
Die ICMC mit Sitz in Genf wurde vor 70 Jahren angesichts der Vertreibungen des Zweiten Weltkriegs gegründet. Inzwischen gehören ihr Dutzende Organisationen und Einrichtungen weltweit an, so auch die Bischofskonferenzen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. (KNA / 08.08.2021)