Experte skeptisch zu Pflegekräften aus Brasilien

Werden Probleme nicht lösen

Die Anwerbe-Pläne der Bundesregierung für brasilianische Pflegekräfte stoßen auf Kritik. Wenige zusätzliche hundert Pflegende würden die Probleme nicht lösen, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch.

Symbolbild Pflege / © Ground Picture (shutterstock)

Die Anwerbezahlen nichteuropäischer Arbeitskräfte seien seit über zehn Jahren "sehr ernüchternd". Zuvor hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" gesagt, dass er mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in das südamerikanische Land reisen wolle, um dort Pflegekräfte anzuwerben. Absprachen gebe es auch mit Indonesien und Mexiko.

1,7 Millionen Pflegekräfte

Laut der Stiftung sind in Deutschland rund 1,7 Millionen Pflegekräfte in Krankenhäusern, stationären und ambulanten Pflegediensten beschäftigt. In den kommenden zehn bis zwölf Jahren werden Schätzungen zufolge 500.000 Pflegefachkräfte in Rente gehen. "Die Hälfte der Teilzeitbeschäftigten und viele der Ausgestiegenen könnten sich eine Rückkehr in den Beruf beziehungsweise ein Aufstocken der Stunden vorstellen. Doch die Arbeitsbedingungen müssten sich ändern", mahnte Brysch. Das größte Problem sei die Planbarkeit der Arbeitszeiten: "Spontane Sonder- und Zusatzschichten zerhacken die arbeitsfreie Zeit."

Zahlen und Daten zur Situation der Pflege

Die große Mehrheit der Pflegekräfte ist weiblich: Vier von fünf Erwerbstätige in der Alten- und Krankenpflege sind Frauen.

57 Prozent der Erwerbstätigen in diesem Bereich arbeiten in Teilzeit oder sind geringfügig beschäftigt. 

Es gibt einen wachsenden Anteil ausländischer Pflegekräfte.

In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Beschäftigten, die über ein Leiharbeitsunternehmen in der Pflege tätig sind, zugenommen.

Symbolbild Pflege / © Halfpoint (shutterstock)
Quelle:
KNA
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