Die laufenden Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem kommunistischen Regime über die Ernennung von Bischöfen brächten "erhebliche Risiken" mit sich, schreibt die Chefredakteurin der Zeitschrift "China heute" in der "Herder Korrespondenz" (März-Ausgabe). Eine Einigung könne dazu führen, dass sich die innerkatholischen Spannungen in China verschärfen.
"Auch hätte Rom wohl keine Mittel, die Einhaltung von Zusagen der chinesischen Seite wirksam einzufordern", so die Sinologin.
Lösung für "illegitime" chinesische Bischöfe
Die gegenwärtigen Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Regierung der Volksrepublik China laufen seit Juni 2014. Die Details der Verhandlungen sind geheim. Laut Wenzel-Teuber sind beide Seiten einem Kompromiss in der seit 1958 strittigen Frage der Bischofsernennungen nahegekommen.
Derzeit werde über Lösungen für jene sieben unter den derzeit rund 100 chinesischen Bischöfen verhandelt, die ohne päpstliches Mandat geweiht und deshalb aus kirchlicher Sicht illegitim sind. Auch die Lage der mehr als 30 Bischöfe im "Untergrund", die ohne Zustimmung der Behörden geweiht wurden und deshalb aus Regierungssicht als illegal gelten, sei Gesprächsthema. Papst Franziskus habe immer wieder nachdrücklich seinen Willen zur Annäherung an China bekundet.
Die katholische Kirche in China ist gespalten in eine romtreue Untergrundkirche und eine offizielle Staatskirche, die von Peking gelenkt wird, die sogenannte Patriotische Vereinigung. Auch die Chinesische Bischofskonferenz ist Teil dieser Staatskirche.