· 2001-12-07 Kirchenzeitung Köln 1 u 2
Das Evangelium von den Dächern
Überlegungen zum domradio im Zeitalter globaler Kommunikation / Von Erich Läufer
Das Verhältnis der Kirche zu den Medien und das Verhältnis der Medien zur Kirche ist ein vielschichtiges Geflecht, das häufig kontrovers behandelt wird. Einschließlich
der Frage, wem die Kirche den Vorzug geben soll - den traditionellen Printmedien, etwa einer qualitätsvollen Bistumszeitung oder elektronischen Medien mit Internet und einem eigenen Rundfunk. Dies ist keine Frage der Priorität, denn Printmedien wie elektronische Medien sind nicht austauschbar. Sie haben, wie Untersuchungen belegen, eigene Aufgaben und eigene Zielgruppen. Für eine solide Öffentlichkeitsarbeit sind beide unverzichtbar.
Das für den Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel im Jahre2001 von Papst Johannes
Paul 11. gewählte Thema "Die Predigt von den Dächern - das Evangelium im Zeitalter der globalen Kommunikation" bietet sich an, einige grundsätzliche Anmerkungen zum Kölner domradio zu machen. Das Motto gibt Jesu eigene Worte wieder, wie er sie damals seinen Jüngern auftrug: "Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tage, und was man
euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern."(Mt 10,27) Besonders die anschauliche Formulierung "das verkündet von den Dächern" findet sich heute in einer
Kulisse wieder, die Städte und Dörfer prägt. Die Hausdächer sind übersät mit einem Wald von Sende- und Empfangsantennen oder Satellitenschüsseln, die Botschaften jeder Art in alle Welt aussenden und aus aller Welt empfangen. Nicht nur hierbei uns. Mir
ist das in den Dörfern Keralas in Südindien ebenso wie in abseits gelegenen Ortschaften
Süd-oder Mittelamerikas oder über den Dächern der Altstadt von Jerusalem aufgefallen. Weltweit - die Botschaften von den Dächern! Das Kommunikationsnetz breitet sich rasant aus und wird von Tag zu Tag komplexer. Damit haben die elektronischen Medien in
zunehmendem Maße auf den Menschen, seine Kultur und deren Übermittlung. ln dieser globalen Kommunikation mit den Möglichkeiten grandioser Übermittlungsgeschwindigkeiten von Fakten, Daten und Nachrichten, manchmal an der Grenze der Inflationierung gibt es allerdings auch manche Fragezeichen im Blick auf diese Entwicklung. Nicht nur, dass wir Menschen in hohem Maße gefährdet sind, weil wir meinen, die Welt kennen zu lernen, während uns weitgehend nur Bilder von ihr vorgesetzt werden, sondern insbesondere auch durch die Fragen, ob wir nicht zunehmend besonders von den elektronischen Medien in Bild, Wort und Ton darin bestimmt werden, was wir kennen lernen und erleben, welche Erfahrungen wir sammeln, was und wie wir denken, was und wie wir empfinden, ja - was wir von uns selbst und von andere halten sollen. Wir blättern unentwegt in diesem Bilderbluch der Wirklichkeit oder setzen uns dem endlosen Schwall der Wörter aus, ohne uns wirklich
darauf einzulassen. Für die Kirche ist es von entscheidender Bedeutung, das unter den vielen Botschaften, die auf die Menschen eindringen, auch das Wort Gottes als Orientierungshilfe
gehört und gelesen wird. Es ist, um ein Bild zu gebrauchen, wie bei einem nächtlichen Landeanflug auf eine Großstadt: Man schaut in ein riesiges Lichtermeer, ohne zu erkennen, wozu die Lichter gehören: zu einem Palast, einer Fabrik, einem Sportplatz oder einer Kathedrale. Alles gleich hell beleuchtet. Darin besteht für die Kirche die
Herausforderung dafür zu sorgen, dass das Evangelium als Leuchtzeichen erkennbar bleibt und das Wort Gottes nicht zu kurz kommt. Heute den Glauben von den Dächern zu verkünden bedeutet, die Mittel der Medienwelt nutzen, die eine große Zuhörerschaft erreichen. Auch in den globalen und schnellen medientechnischen Umwälzungen unserer Tage stellen Menschen dieselben Grundfragen nach dem Sinn des Lebens wie in allen Kulturen und zu allen Zeiten: Wer bin ich? Woher komme ich und wohin gehe ich?
Warum gibt es das Böse? Was wird nach meinem Leben sein? Zu allen Zeiten bietet die Kirche die letzte befriedigende Antwort auf all tiefgründigen Fragen des menschlichen Herzens: Jesus Christus selber, "der dem Menschen den Menschen selbst voll kundmacht und ihm seine höchste Berufung erschließt" (Konzil, Gaudium et spes 22). Darum darf die Stimme von Christen niemals schweigen. Sie hat trotz aller Schwierigkeiten (zum Glück!)
noch ihre Bistumszeitungen. Mit einem eigenen Rundfunksender in Köln mit dem domradio, kann die Kirche mit einem weiteren Utensil zusätzlich "von den Dächern rufen", was der
Herr ihr ab Wort von dem Heil anvertraut hat Jenes Wort, nach dem sich der Mensch sehnt Das ist kein einfaches Geschäft Es muss genau definiert werden, was man
will. Jeder Sender, auch ein domradio muss berechenbar, erkennbar und in der Zielgruppe benannt sein, damit besonders in der vielfaltigen elektronischen Medienlandschaft
von NRW dieses Unternehmen gelingt. Papst Johannes Paul II schrieb Anfang des Jahres: "Die Welt der Medien mag christlichem Glauben und christlicher Moral gegenüber manchmal gleichgültig oder sogar feindselig erscheinen. Dies zum Teil deshalb, weil die Medienkultur so tief von einer typisch postmodernen Auffassung durchdrungen ist, wonach die einzig absolute Wahrheit die ist, dass es keine absoluten Wahrheiten gibt oder diese, wenn es sie gäbe, der menschlichen Vernunft nicht zugänglich und daher irrelevant wären." So kommt es dann nicht mehr auf die Wahrheit an, sondern auf eine "gute Story"", die möglichst aktuell und unterhaltsam zu sein hat. Aus ihrem Selbstverständnis heraus bietet die Kirche aber in ihrem eigenen Radio nicht nur die eine oder andere "Story"" an, sondern sie hat die Pflicht, die Wahrheit zu verkünden. Wenn die Aussage des Papstes stimmt, dass die Welt der Medien mitunter gegenüber dem Glauben und der Kirche gleichgültig erscheint, böte sich eben dadurch, dass man sich ein eigenes phantasievolles elektronisches Medium schafft, die Gelegenheit die rettende Wahrheit Christi der Menschheitsfamilie zu verkünden. Ist ein solches Unterfangen nur gut gemeint und nicht gutgemacht werden die erhofften Nutzer zur Tagesordnung übergehen. Das ,,Machen" erfordert Professionalität. Wenn sich die Kölner Kirche in der Medienwelt um ein eigenes Profil müht, sollte es neben dem bewährten Instrument einer Bistumszeitung auch die neue Chance für ein entwicklungsfähiges eigenes Radio geben. Es sei denn, dass man die Sendung in die Welt bis zu einem gewissen Grad preisgibt. Als öffentliche Größe steht das domradio zwischen den Fronten, in Interaktion, zwischen Anknüpfung und Widerspruch, von außen bestimmt
und selbst bestimmend, passiv erleidend und aktivierend. Erst eine anspruchsvolle Öffentlichkeitsarbeit gepaart mit Phantasie macht den wahren Anspruch Jesu Christi offenkundig und sprengt den falschen Absolutheitsanspruch der Welt.
Jedem Dom sein domradio
Erwin Müller-Ruckwitt, Direktor der Hauptabteilung Bildung und Medien und
" Vater" des domradios über Erfahrungen nach einem Jahr kirchlichem Radios
Frage: Herr Müller-Ruckwitt - ein gutes Jahr gibt es nun das domradio. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?
MÜLLER-RUCKWITT: Die Erwartungen haben sich insofern erfüllt, als es uns gelungen ist, dieses moderne, attraktive Medium, so zu nutzen, dass kirchliche Themen
und Themen des Alltags, der Gesellschaft, der Kultur mediengerecht transportiert werden.
FRAGE: Wen will das domradio erreichen und haben Sie schon Erkenntnisse darüber, ob es das auch schafft.
MÜLLER-RUCKWITT: Wir hatten bei unserer Zielsetzung drei große Zielgruppen im Blick: Den Kreis der kirchlich hoch Verbundenen, also die Gottesdienstgemeinde, dann den Kreis derer, die sich der Kirche im weiteren Sinn verbunden fühlen und drittens die Menschen guten Willens, die bereit und in der Lage sind, auch die Auffassung der Kirche zu bestimmten
Fragen von gesellschaftlicher oder ethischer oder auch religiöser Relevanz mit in die eigene Urteilsbildung einzubeziehen. Diese drei Gruppen wollten wir erreichen. Soweit ich das aus der Resonanz sehe, erreichen wir sie auch.
FRAGE: Das domradio entwickelt ja alte und neue Programmformen weiter. Was hat das domradio bereits geleistet und wo bestehen noch Defizite?
MÜLLER-RUCKWITI: Es ist dem domradio gut gelungen die Themen mit kirchlicher Relevanz
und die allgemein interessierenden gesellschaftlichen Fragestellungen miteinander in Verbindung zu bringen. Es ist dem domradio
ebenfalls - so meine ich - gelungen, die kirchliche Interpretation und die christliche Wertung
bestimmter Fragestellungen zum Beispiel mit Reportagen unverkrampft einzubringen. Das ist etwas, was wir mit dem domradio angestrebt haben und was uns - und damit meine ich natürlich vorrangig die Redaktion - bislang wirklich gelungen ist Es gibt aber auch Bereiche, die müssen noch optimiert werden. Wir haben uns für eine bestimmte Musikfarbe entschieden. Dies trifft zwar nach wie vor auf große Zustimmung, wird aber gerade von älteren Menschen, die das domradio hören wollen, nicht so begeistert aufgenommen. Es ist uns auch noch nicht gelungen, die Balance zu schaffen zwischen regionalen Berichten aus dem Erzbistum und bistumsbezogenen Themen und überregionalen kirchlichen, gesellschaftlichen und politischen Themen. Diesen Spagat müssen wir besser zu bewältigen lernen.
FRAGE: Gegenwärtig wird das Programm des domradios über Satellit verbreitet, in Nordrhein Westfalen auch über Kabel in Rheinland-Pfalz sogar auf einer digitalen Frequenz. Weitet sich das Sendegebiet noch?
MULLER-RUCKWITI: Wir sind nach wie vor brennend an einer so genannten terrestrischen analogen Frequenz interessiert. Diese brauchen wir, um die Hörer Resonanz technisch messen zu können. Insofern schauen wir uns nicht nur in Nordrhein-Westfalen,
sondern auch im benachbarten Bereich und im gesamten Bundesgebiet um. Wir haben uns vor einigen Wochen um ausgeschriebene terrestrische Frequenzen in Berlin
und Brandenburg gewonnen. Dies hat natürlich auch den Grund, dass es uns wichtig ist, und das sage ich im Einvernehmen mit dem Erzbistum Berlin, die Medienpräsenz
der katholischen Kirche, um die es in Berlin nicht gerade bestens bestellt ist, dort auch zu erhöhen und Hauptstadtthemen auch kirchlich zu interpretieren und kirchlich zu besetzen.
FRAGE: Nun wird sich die Digitalisierung auch in Nordrhein-Westfalen
nicht völlig aufhalten lassen. Sie wird auch hier kommen und neue Optionen eröffnen. Was heißt das für das domradio?
MULLER-RUCKWITI: Wir werden uns als erstes bemühen, mit Einfluss zu nehmen, dass die
Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen möglichst bald kommt. Nach meinen neuesten Informationen wird sie 2003 im so genannten DAB Verfahren eingerichtet
werden. Wir haben den Antrag gestellt, dass wir dann eine entsprechende Sendemöglichkeit
auf dieser digitalen Basis bekommen. Ähnliche Überlegungen gibt es in anderen Bereichen in
Deutschland, so in Baden-Württemberg, das ist der Bereich des Erzbistums Freiburg und des Bistums Rottenburg. Hier wird es im Frühjahr zu einer Ausschreibung sowohl von digitalen, also von terrestrischen Frequenzen kommen. Auch hier überlegen wir im Einvernehmen mit den genannten Bistümern, ob dort dann das domradio auf Sendung gehen wird.
FRAGE: Heißt das, dass das Kölner domradio damit ein Deutschland
weites domradio wird?
MÜLLER-RUCKWITI: Diese Frage muss ich differenziert beantworten. Wir haben immer gesagt, was wir in Köln machen, hat paradigmatischen Charakter. Wir machen es nicht für Köln allein, sondern wir machen es auch, um damit zu dokumentieren, was unserem
Verständnis nach ein kirchliches Radio in einer bundesrepublikanischen Rundfunk-Szenerie sein und leisten kann. Insofern möchten wir schon alles daran setzen, auch das domradio bundesweit empfangbar zu machen. Wir haben zugleich aber immer gesagt, dies ist kein Kölner Diözesanradio alleine. Jede Diözese, die es will, hat die Möglichkeit und das Recht, nach ihrer personellen und finanziellen Kapazität, mit einem eigenen diözesanen Fenster in diesem Voll-Radioprogramm des domradios vertreten zu sein. Jedes Bistum, deswegen haben wir das domradio auch domradio genannt, hat einen Dom, und deswegen kann auch jeder Dom mit seinem domradio, und mit seiner bistumsmäßigen Prägung vertreten
sein. Jedes Bistum hat darüber hinaus die Möglichkeit, die Ausgestaltung dieses Fensters im zeitlichen Bereich je nach den Möglichkeiten weiterzufassen: mit einer halben Stunde pro Tag bis zu weitergehenden Vorstellungen. Also es soll nach unserer Vorstellung ein Kölner domradio sein, es soll es auch bleiben, aber es soll zugleich den Platz und die Möglichkeit
geben, dass jedes Bistum mit seinen eigenen Themen, mit seinen eigenen Möglichkeiten sich
im Rahmen dieses Programm-Mantels, mit verwirklichen kann. Das domradio ist damit ein Paradigma für ein bundesweites kirchliches und katholisches Radio.
Nachrichten
Das domradio hat eine eigene Nachrichtenredaktion. Dort werden die Meldungen aus aller Welt mit den Nachrichten aus der Kirche zusammengestellt. So entsteht ein bundesweit einzigartiges Nachrichtenangebot: denn zu vielen Informationen werden sofort kirchliche Stellungnahmen gesendet Nachrichtenzeit ist im domradio immer zur halben Stunde. Zur vollen Stunde gibt es "Das Wort", ein kurzer biblischer oder literarischer Text. Kirchliche domradio Nachrichten gibt es im Internet unter www.domradio.de .
Antworten auf Lebensfragen
Jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr können sich die Hörerinnen und Hörer in alltäglichen Lebensfragen beraten lassen. Experten aus kirchlichen Beratungsstellen, aber auch aus der Verbraucherberatung und Fachredakteure von Zeitschriften geben im Studio Antworten auf die Hörerfragen. Fragen können per Telefon (02 21) 25 88 60, per Fax (0221) 2 58 86 33 und auch per E-Mail: info@domradio.de gestellt werden. Die Sendung wird am jeweils folgenden Montag von 20 bis 22 Uhr wiederholt.
Wunschzeit
Samstags von 15 bis 18 Uhr spielt Moderator Thommy Millhome Musikwünsche und -grüße.
Auch über die Fußballbundesliga wird in dieser Zeit informiert Sportexperte Klaus Schmitt meldet sich mit Ergebnissen und Spielberichten.
Gruppen zu Gast
Vom Schönheitschirurgen, der mit seinem Können durch Krankheit oder Unglücksfälle verunstalteten Menschen in der Dritten Welt hilft, über den "Freundeskreis Rudi Conin" bis
hin zu Popstar Heinz Rudolf Kunze: sie alle sind gern gehörte Gäste am Donnerstagabend, wenn es von 20 bis 22 Uhr heißt "Gruppen zu Gast". Ein Radio-Talk mit Musik und ganz viel Menschlichem. Wer die Abendsendung verpasst kann die Wiederholung am Freitag von 10 bis 12 Uhr hören.
Am Morgen die Laudes
Der Tag beginnt um 6 Uhr mit der Laudes, dem kirchlichen Morgengebet. Er endet um 22 Uhr mit dem Nachtgebet der Kirche, der Komplet Eine Interpretation des Tagesevangeliums ist um 8 Uhr in der Sendung "Der Morgen" zu hören. 1m Gespräch mit Theologen und Laien wird ein aktueller Bezug vermittelt An Sonn- und Feiertagen und zu besonderen Ereignissen werden um 10 Uhr Gottesdienste aus dem Kölner Dom oder anderen Kirchen des Bistums übertragen. Regelmäßig kann anschließend ein "Sonntagsgast" begrüßt werden.
Himmlische Hits
Als "himmlischer Hit" erklingt kurz vor der vollen Stunde ein Musiktitel, der besinnlich, aber
nicht unbedingt klassisch ist Es folgt ein kurzer meditativer Text oder ein Zitat zum Tage. Jeden Samstag wird es pünktlich um 11.11 Uhr humoristisch.
So bekommt man die Ohren ans domradio
Drei Wege gibt es, um das Programm des domradios zu hören: über Kabel, Satellit oder Internet (Beitrag nebenstehend). Das domradio ist in Nordrhein-Westfalen
in rund 2,2 Millionen an das Kabelnetz angeschlossenen Haushalten zu empfangen. Wer
einen Haus-Kabelanschluss hat verbindet das Radio oder die Stereoanlage mittels eines Antennenkabels mit der Kabelbuchse. Zur Not kann dieses auch direkt an der Antenne befestigt werden. Die Kabelfrequenzen - für die notwendige Einstellung der Frequenz
des jeweiligen UKW Bereiches am Radio-sind in jeder Stadt unterschiedlich (siehe Seite 31). Europaweit ist das domradio auch über den ASTRA-Satelliten 1D zu empfangen. Benötigt
wird eine Satellitenschüssel, die wie fast alle Schüsseln in Deutschland auf die ASTRA Satelliten ausgerichtet sind. Hier gibt es zwei mögliche Empfangswege: Über analoge Receiver/ Empfänger ist das domradio nur auf dem Tonunterträger des Fernseh-Programmes Südwest Rheinland-Pfalz zu empfangen. Wenn das TV-Programm des
Südwestfunks/Rheinland-Pfalz (Kennung im Bildschirm zwei kleine Pfeile und die Buchstaben RP) eingestellt ist (10.891 GHz, horizontal), muss anschließend der Receiver auf den Tonunterträger 7,56 MHz des domradios umgeschaltet werden (siehe Bedienungsanleitung).
Auch müssen viele Receiver noch auf mono umgeschaltet werden, andernfalls hört man zwei Radioprogramme gleichzeitig. Im Fernsehen erscheint zwar das Fernsehbild des Südwestfunks/RP, zu hören ist allerdings das Programm des domradios. In vielen Fällen kann an den Satellitenreceiver auch eine Stereoanlage über den line-in-Eingang angeschlossen werden. Dann ist das domradio direkt ohne TV-Bild zu empfangen.
Manche Satellitenempfangsgeräte ermöglichen auch ADR, einen digitalen Radioempfang. Damit ist das domradio auch in Stereo zu hören. Diese Empfangsgeräte verfügen über einen automatischen Sendesuchlauf und stellen sich selbstständig ein. 1m Fernsehen
erscheint dann auf schwarzem Hintergrund der Hinweis "domradio". Selbstverständlich
können die digitalen Receiver auch mit einer Stereoanlage über den line-in-Eingang angeschlossen werden. Bei Empfangsproblemen hilft die domradio-Hotline: Telefon (0221) 25 88 60.
Live in der ganzen Welt dabei
Im Internet ist auch das Programm von gestern zu hören
Seit einem Jahr ist das domradio auch ohne Antenne und Satellit im Internet unter www.domradio.de live zu hören. Bei Schwierigkeiten hilft die Hotline des domradios weiter, Telefon (0221) 258860, " Fax (0221) 25886-33, E-Mail: info@domradio.de.
Auf den Internetseiten des domradios stehen aktuelle Programmhinweise zu den Magazinen
und Serviceangeboten, Programmvorschauen und ein Programmarchiv. Ein Nachrichtenticker liefert jede halbe Stunde aktuelle kirchliche Nachrichten. Adressen und Links zu kirchlichen Organisationen und Buchtipps runden das Angebot ab. Interessante Themensendungen wie Beratung, Gruppen zu Gast ist allerdings so beliebt, dass Gast oder Kopfhörer werden es schon mal durch Überlastung jeweils auf einer eigenen Seite Probleme mit der Übertragung vorgestellt. Sie liefern auch eine. Vorschau auf die geplanten der domradio-Themen der nächsten Wochen. Die Startseite informiert unter Tagestipps über die wichtigsten Beiträge eines Tages. Täglich werden zwei oder drei Beiträge in das Hörmal-Archiv eingestellt und können dort - auch Tage und Wochen später - abgehört werden (on demand). Über eine komfortable Suchfunktion kann in diesem Archiv gezielt nach Beiträgen zu einem bestimmten Stichwort gesucht werden. Auf der Internetseite besteht auch die Möglichkeit, das domradio live zu hören. Diese Funktion ist allerdings so beliebt, dass es schon mal durch Überlastung Probleme mit der Übertragung geben kann. Wer mit der domradio-Redaktion Kontakt aufnehmen möchte, sei es mit Anregungen, Themenvorschlägen oder mit einem eigenen Beitrag zur Anrufsendung "Beratung", kann dies per E-Mail tun. Es besteht auch die Möglichkeit, direkt von der Homepage einen Musikwunsch als Gruß für Bekannte an Thommy Millhome zu schicken. Ein Newsletter-Service informiert regelmäßig per E-Mail über das aktuelle Wochenprogramm. Diesen Service gibt es auch als Faxabruf unter der Faxnummer (02 21) 2 58 96-77.
Klassik und Pop haben beide Platz-
Die Musikauswahl berücksichtigt viele unterschiedliche Wünsche
Das domradio sendet im Tagesprogramm sanfte Rock- und Popmusik, am Wochenende jedoch überwiegend Klassik. So ist sonntags jeweils um 6.33 und 22.33 Uhr eine halbe Stunde eine Bach-Kantate zu hören. Anschließend wird sie den Hörerinnen und Hörern erläutert. Freitags, sonntags und an Feiertagen werden von 20 bis 22 Uhr in der Sendung "Musica" Werke klassischer Musiker oder Kirchenkonzerte aus den Pfarrgemeinden
übertragen. Auch Gospelmusik findet hier Platz. Die Macher des domradios gehen davon aus, dass auch die Mehrheit kirchlich interessierter Menschen als Begleitung durch den Tag Pop-Musik bevorzugt. Das domradio bemüht sich, ein abwechslungsreicher und unterhaltsamer Begleiter durch den Tag zu sein. Ein ruhiger Balladenanteil sorgt zwischendurch für die musikalische "Beruhigung der Seele". Klassische und geistliche Musik
in Sondersendungen, in Konzerten und in Gottesdienstübertragungen runden das facettenreiche Musikangebot des domradios ab. Dazu gehört auch, das kölsche Interpreten
beim Sender mit dem "guten Draht nach oben" auf dem Programm stehen.
Hört! Hört!
Die Kölner Dornspitzen haben ihn nicht, aber viele andere Kirchenspitzen ziert er: der Hahn Als Hahn und so genanntes ,,Logo" ziert er auch das domradio. "Hört, hört" kräht er ins Land: Hört das domradio! oder: "Hört - das domradio! (Man beachte den Unterschied in der Interpunktion!) Vom Fisch über den Fuchs, die Gans, den Hasen, den Hirschen
bis eben zum Hahn reicht die religiöse Tiersymbolik. In der Bibel gilt er als Mahner
zur Wachsamkeit und Treue, gegen Wetterwendigkeit Letzteres in doppeltem Sinn. Will das domradio doch neben Tagesaktualität auch fest im Sattel des christlichen Glaubensstehen bzw. strahlen, ausstrahlen! Nicht jede Wendung, jede Mode wird wegen ihrer selbst mitgemacht, wohl aber ,,Hört, hinterfragt" "Hört"" das heißt auch: Wach sein! Aufpassen! Nachforschen! Und das von frühmorgens. bis spät in die Nacht! Und so sind auch die Domspitzen in übertragenem Sinn noch zu ihrem Hahn gekommen! Hört, hört! JOZ
Mit Hightech in den Äther domradio produziert und sendet mit modernster Technik
Hardy Lorscheidt ist einer der wichtigsten Mitarbeiter in der siebenköpfigen Mannschaft
der dornradio-Redaktion. Der gelernte Rundfunk- und Fernsehtechnikenmeister ist der "Herr" über unzählige Stecker, Kabel, Anschlüsse: Sein Job ist es, den Sendebetrieb aufrechtzuerhalten. Er beherrscht die hochmoderne Studio- und Computertechnik aus dem Eff-Elf. Selbst bei Stromausfall kann der Sendebetrieb weitergehen. Notstromaggregate
garantieren, dass man das domradio weltweit empfangen und dass die ausgebildeten
Stimmen der Moderatorinnen und Moderatoren überall gut "ankommen".
Am Anfang war die 100 Komma 4
Im Sommer 1998. 750 Jahre Kölner Dom! Dies Fest, dies Jubiläum galt es in der Stadt, im
Land bekanntzumachen. Tausende von Pilgern kamen zu ihrem Dom, ihrer Kirche, zu den
Rahmenveranstaltungen. Informiert wurden sie durch ein Stadtradio, das domradio. Auf der Frequenz 100,4 gab"s rund um die Uhr Information pur, Hinweise auf Mitschnitte von Veranstaltungen, Gottesdienste, Live-Musik, Interviews . . . Die Mannschaft (mit drei Frauen) setzte sich aus sechs Redakteuren mit vielen freien Mitarbeitern zusammen. Diese waren geübt in ihrem Metier - hatten sie bis dahin doch in vielen kleineren regionalen Studios, so genannten "Radiowerkstätten", schon Beiträge für den Bürgerfunk in den Lokalradios
initiiert und produziert. (Diese fungieren im Übrigen jetzt auch als Außenstudios
beim domradio.) Qualität war dann auch beim Domjubiläum gefordert und (radiophon) "angesagt". Der Erfolg gab den Machern Recht. "Mehr davon, warum nur während des Domjubiläums?" tönte die Resonanz nach Abschluss des Projektes durchs Land.
Und so wurde anderthalb Jahre später an Pfingsten das "domradio(" ein zweites Mal aus der Taufe gehoben - jetzt nicht nur für Köln, sondern für und aus dem ganzen Erzbistum. 24 Stunden täglich für mindestens weitere 750 Jahre! JOZ
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Vom Zivi zum Chefredakteur - In einem Satz kann man so die Karriere von Ingo
Brüggenjürgen zusammenfassen. Noch keine 40 Jahre alte, steht der in Rheda-Wiedenbrück gebürtige Vater von drei Kindern seit der Gründung des domradios vor eineinhalb Jahren an der Spitze der Redaktion. Dass Brüggenjürgen diese Position bekleidet ist das Ergebnis eines ziemlich gradlinig verlaufenen Prozesses, der am 2. Mai 1989 begonnen hat An diesem Tag trat er seinen Zivildienst im Generalvikariat, Fachbereich Medienpädagogik, an.
Zuvor hatte Brüggenjürgen in Münster ein Studium der Katholischen
Theologie (seine Diplomarbeit schrieb er über "Fernsehgottesdienste") und der Publizistik
absolviert. Während des Studiums sammelte er Erfahrungen durch freiberufliche journalistische Tätigkeiten bei verschiedenen westfälischen Tageszeitungen und im Lokalfunk bei Radio Gütersloh. Radioarbeit hat den passionierten Läufer besonders begeistert - und nicht mehr losgelassen. Nach dem Zivildienst blieb Brüggenjürgen im Dienst des Erzbistums und begann als Leiter der diözesanen Radiowerkstatt mit dem Aufbau der kirchlichen Radioarbeit im Erzbistum. 1994 wurde er Beauftragter für den Privaten Rundfunk im Erzbistum Köln und Leiter des entsprechenden Referates. "Es war immer mein Ziel im Bereich Kirche und Medien zu arbeiten, um auf meine Weise zur Verbreitung des Glaubens
und Verkündigung des Evangeliums beizutragen. Der da oben hat das bislang sehr gut hinbekommen denn in allen meinen Jobs bin ich sehr glücklich gewesen." Besonders stolz ist Brüggenjürgen, dass es ihm während seiner Zeit als "Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für RTL Television", so der offizielle Titel, zwischen 1995 und 2000 unter anderem gelungen ist, bei RTL die erfolgreichen Bibelclips mit zu entwickeln. Schon damals
vertrat Brüggenjürgen mit Nachdruck die Auffassung: "Die Frohe Botschaft und frohe Bilder passen hervorragend zusammen, ein Konzept, das sich bewährt hat. jetzt sind es nicht mehr die Bilder, jetzt sind es flotte Sprüche, fundierte Informationen, Nachdenkliches, Geistliches und Aktuelles, das unter seiner Verantwortung aus den Studios im vierten Stock des Domforums in alle Welt gesendet wird. Trotz der nicht immer leichten Aufgabe hat sich der "ostwestfälsche Dickkopf mit einer gewissen Hartnäckigkeit" (Brüggenjürgen über Brüggenjürgen) seinen Humor nie vermiesen lassen. Immer gut gelaunt nimmt er das Leben wie es kommt, getreu seinem Motto "Selig die, die über sich selber lachen können - sie
werden ein Leben lang Freude haben."
ROBERT BOECKER
Extrathema domradio
Kirchenzeitung Köln 07.12.2001
Extrathema domradio
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