Familienbund der Katholiken sieht Nachteile für Eltern bei Rente

"Das ist eine Fehlkonstruktion"

Der Familienbund der Katholiken sieht falsche Anreize in der Rentenversicherung. Derzeit bekämen langjährig Erwerbstätige ohne Kinder die meiste Rente, sagte FDK-Bundesgeschäftsführer Matthias Dantlgraber an diesem Donnerstag.

Familie beim Spaziergang (dpa)
Familie beim Spaziergang / ( dpa )

Er äußerte sich gegenüber dem Internetportal Kirche-und-Leben.de aus Münster. "Das ist eine Fehlkonstruktion." Denn das Rentensystem schaffe damit Anreize, keine Kinder zu bekommen.

Doppelte Benachteiligung

Eltern würden derzeit doppelt benachteiligt, so Dantlgraber: "Zum einen tragen sie heute die höheren Ausgaben in der Zeit der Erziehung ihrer Kinder. Zum anderen bekommen meist Mütter später eine niedrigere Rente, weil sie nicht so lange berufstätig sein konnten." Diese Nachteile schadeten nicht nur den Eltern, sondern dem ganzen System. Denn Kinder seien "unverzichtbar, damit auch in Zukunft Rentenbeiträge bezahlt werden können", betonte der Familien-Experte.

Entlastung gefordert

Erziehung sei ein wesentlicher Beitrag für das Rentensystem, erklärte Dantlgraber. Daher müssten Eltern bei den finanziellen Beiträgen entlastet werden. "Nach unserer Vorstellung geht das am besten mit einem Freibetrag", sagte der Jurist. Wenn Familien mehr Geld zur Verfügung hätten, benachteilige dies auch nicht die Kinderlosen. Denn Familien hätten "einfach die höheren Ausgaben".


Quelle:
KNA