Familienbund: Ungenügende Kindergelderhöhung

"Familien als Leistungserbringer"

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will jetzt das Kindergeld und den Kinderfreibetrag aufstocken - alllerdings nur leicht. Der Familienbund der Katholiken hat die geplante Erhöhung als ungenügend und enttäuschend kritisiert.

Diskussion um Kindergeld / © Daniel Reinhardt (dpa)
Diskussion um Kindergeld / © Daniel Reinhardt ( dpa )

Die angekündigte Aufstockung bleibe deutlich hinter den Erwartungen der Familien zurück, erklärte Claudia Hagen vom Familienbund der Katholiken im domradio.de-Interview. Besonders Familien mit kleineren Einkommen hätten in Anbetracht der guten Steuerentwicklung jetzt spürbar entlastet werden müssen.

Medienberichten zufolge soll das Kindergeld dieses Jahr um vier und 2016 um zwei Euro steigen. Der Kinderfreibetrag soll um 144 und dann noch einmal um 96 Euro angehoben werden. Der Kinderfreibetrag, der das Existenzminimum für ein Kind steuerfrei stellt, muss steigen, wenn das Existenzminimum steigt. Dies war 2014 zuletzt der Fall und ist erneut für 2016 prognostiziert. Der jährliche, steuerlich anrechenbare Kinderfreibetrag liegt derzeit bei 7.008 Euro.

Bessere Rahmenbedingungen schaffen

Der Familienbund forderte, dass die Kinderfreibeträge auf das Niveau der Erwachsenen angehoben werden müssten. Aus Erfahrung würden Kinder genauso viel kosten wie die Erwachsenen. Als Ausgleich für alle Familien, die die Freibeträge nicht nutzen können, müsse auch das Kindergeld entsprechend angehoben werden.  

Claudia Hagen kritisierte das Handeln der Politik und der Gesellschaft. Es müsse klar werden, dass Familien die tragenden Säulen unserer Gesellschaft sind. Nicht nur die Wahrnehmung, sondern auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen seien nicht zufriedenstellend. "Es muss eine bessere Vereinbarung von Berufstätigkeit und Familienarbeit geben,“ sagte sie im domradio.de-Interview.


Quelle:
DR , epd