In einem am Sonntag (Ortszeit) verbreiteten Interview mit dem guerilla-eigenen Sender "Nacional Patria Libre" erklärte ELN-Chef Pablo Beltran, dass die zweitgrößte Rebellengruppe des südamerikanischen Landes Teile des Abkommens zwar ablehne, aber dass "Kritik zu üben nicht bedeutet, dass wir dagegen sind."
"Positive Geste"
Am heutigen Montag soll in Cartagena das Abkommen zwischen der Rebellenorganisation FARC und der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos unterzeichnet werden. Am kommenden Sonntag soll die Volksabstimmung stattfinden.
Innenminister Juan Fernando Cristo begrüßte die Ankündigung der ELN. "Ohne Zweifel ist diese Ankündigung eine positive Geste, die die Regierung begrüßt und die in den Zonen des Landes, in denen die ELN agiert, die Durchführung der Abstimmung garantiert", sagte er am Sonntagabend.
Langjährige Friedensgespräche
Regierung und FARC hatten im August erfolgreich die vierjährigen Friedensgespräche abgeschlossen. Am Wochenende hatte die Basis der Rebellen auf einem Nationalen Kongress ihre Zustimmung zu der Unterzeichnung des Vertrages gegeben.
Die ELN wurde 1964 von Studenten, radikalen Befreiungstheologen und linken Intellektuellen aus Protest gegen die Armut der Kleinbauern gegründet. Sie ist nach der ebenfalls linksgerichteten FARC die zweitgrößte Rebellenbewegung des Landes und befindet sich mit der kolumbianischen Regierung weiter im Kriegszustand.