Fastenimpuls mit Pfarrer Gerhard Dane

Dienstag, 19. März 2013

In den gut sechs Wochen der Fastenzeit betet Pfarrer Msgr. Gerhard Dane mit Ihnen an jedem Morgen um 6 Uhr die tägliche Laudes. Die Fastenimpulse können auch hier online gelesen und angehört werden.

Msgr. Gerhard Dane (DR)
Msgr. Gerhard Dane / ( DR )

 

Heiliges Evangelium nach Lukas 2, 41-51

Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum  habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.

Auslegung von Pfarrer Gerhard Dane:

Liebe Hörerin, lieber Hörer,

wer ist der Vater? Das Evangelium, das uns Lukas aufgeschrieben hat führt uns vor diese Frage in ihrer ganzen Dramatik. Der Vater, Marias Mann, sucht mit seiner Frau den verloren gegangen Jungen und kriegt zur Antwort: wusstet ihr nicht, das ich in dem sein muss was meinem Vater gehört? Sie verstanden nicht was er ihnen damit sagen wollte, verstehen wir es? Natürlich wissen wir wie Jesus aus dem Vater lebt, der Gott ist, aber wissen wir was er alles von Joseph hat, dem Bauhandwerker, der ihn vom kleinsten Lebensanfang, von jüngster Jugend an geprägt hat? Joseph, der ihn sich auch in seinen handwerklichen Qualifikationen hineingeführt hat, der mit ihm höchstwahrscheinlich durch Galiläa zog weil in Nazareth nicht genug Arbeit war für zwei. Der vielleicht in der aufstrebenden Stadt Seforis, die erss vor wenigen Jahren nordwestlich von Nazareth ausgegraben wurde, mitgewirkt hat. Der Vater prägt seinen Sohn in jeder Beziehung und ob er nun ein leiblicher oder ein geistiger Vater ist, er ist die Bezugsperson, die männliche und das Vaterbild das uns Jesus von Gott her vermittelt ist sicher entwicklungspsychologisch auch von dem Bauhandwerker Joseph mitgeprägt. Ganz der Vater, sagen wir, wenn ein Junge so ähnlich uns vorkommt in seiner Art, in seinem Reden, in seinem Denken. Es wär mal eine spannende Studienaufgabe zu überlegen: was hat Jesus wohl an Grundhaltungen von Vater Joseph übernommen? Jenseits der biologischen Abstammung können wir mit unseren heutigen entwicklungspsychologischen Kenntnissen fragen wie dieser Mann, Jesus und damit auch uns geprägt hat. Was haben Sie von ihrem Vater? Was könnte man bei Ihnen sagen, das kenn ich, so war dein Vater auch. Danken wir Gott für den, der uns als Vater sich in Jesus vorstellt, danken wir ihm auch für den Mann, dem Bauhandwerker Joseph aus Nazareth, der ganz menschlich Jesus mit geprägt hat.