Fastenimpuls von Kaplan Thomas Hufschmidt

Mittwoch der dritten Fastenwoche

Jeden Tag ein Impuls: Mit Kaplan Thomas Hufschmidt aus der Pfarreiengemeinschaft Sinzig durch die Fastenzeit.

 (DR)

Mt 5,17-19

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.

Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelsreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. 

Impuls Kaplan Thomas Hufschmidt:

Mit dem heutigen Evangelium beginnt Jesus die Bergpredigt und stellt nochmal unmissverständlich klar: Er steht auf dem Boden seiner Vorfahren. Denn, so sagt er, er ist nicht gekommen um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Er setzt eins drauf, selbst auf das kleinste, am wenigste beachtete Gesetz.

Man könnte auch sagen: Jesus weiß um seine Wurzeln. Er weiß, wo er hingehört, auf welchem Boden er ruht und was ihm Sicherheit gibt. Er ist kein notorischer Gesetzesübertreter.

In dieser Tatsache finde ich ihn ganz sympathisch, diesen Jesus, der uns ohne Wenn und Aber die Erfüllung der Gebote auferlegt. Ja, er ist mir sympathisch, weil er in diesem Tun so menschlich wird. Er zeigt mir nochmal, dass es im Leben nicht geht ohne feste Wurzeln, ohne eine feste Verankerung.

Am leichtesten lässt sich das doch sehen, wenn wir auf uns selbst schauen. Es ist wichtig zu wissen, wo wir herkommen, wie wir wurden, wie unsere Entwicklung verlief, um dann heute nochmal klarer zu verstehen, weshalb wir so sind. Jemand, der weder Vater noch Mutter, noch seine Wurzeln weiß, dem fehlt etwas. Und auch für unseren Glauben hat das Relevanz. Denn durch unsere Erziehung, unsere Entwicklung im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter haben wir unseren Glauben kennen und später vertiefen gelernt.

Die Fastenzeit ist nicht nur eine Zeit der Entsagung, sondern auch eine Zeit, in der wir nochmal auf Tuchfühlung mit Gott und unserem eigenen Leben gehen können. Fangen sie doch heute an damit, nochmal durchzugehen und sich selbst zu fragen, wie sie wurden und auch wie sie glauben gelernt haben. Und beseitigen sie das nicht, sondern erfüllen sie es heute.   


Quelle:
DR