Fastenimpuls von Kaplan Thomas Hufschmidt

Donnerstag der dritten Fastenwoche

Jeden Tag ein Impuls: Mit Kaplan Thomas Hufschmidt aus der Pfarreiengemeinschaft Sinzig durch die Fastenzeit.

 (DR)

Lk 11,14-23

In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus.

Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe. Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen. Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. 

Impuls Kaplan Thomas Hufschmidt:

Ja …, aber. Ja ich esse weniger, aber erst morgen. Ja ich versuche mich anzunehmen wie ich bin, aber die anderen sagen was gegen mich. Ja …, aber. Vielleicht merken sie bereits nach diesen wenigen Beispielen, wie sehr wir doch als Mensch von diesen Verhaltensmustern geprägt sind. Kaum haben wir eine Idee oder einen Plan, den wir umsetzen wollen, kommt das Aber und alle Pläne sind zunichte. Ja …, aber.

Fridolin Stier schreibt in seiner Übersetzung für das Wort Dämonen Abergeister. Die Abergeister gehören zum Menschen dazu, kommen aus ihm selbst und haben nichts Anderes im Sinn, als dass der Mensch sich selbst immer wieder in Zweifel zieht. Letzten Endes wird er stumm, traut sich nichts mehr zu sagen und gerät so ins Abseits.

Das kenne ich auch von mir. Wenn ich merke, dass ich zu etwas meine Meinung sagen will, dann aber wieder dieses Aber durchkommt, dieser Abergeist, der mich davon abhält. Das geht meistens einher mit Selbstzweifeln: „Was soll ich dazu schon sagen, ich bin doch gar kein Fachmann darin. Ich halte mich doch lieber zurück, um niemandem auf die Füße zu treten.“

Jesus treibt diesen Abergeist im Evangelium aus und der Stumme kann wieder reden. Wäre das nicht auch was für sie heute Morgen und überhaupt am Tag? Jesus will auch unsere Abergeister austreiben, damit wir ohne Wenn und Aber unseren Mann oder unsere Frau stehen können. Vielleicht schaffen sie es ja, dass sie heute nicht nur ja …, aber, sondern auch mal ja …, ja zu sich sagen können. Viel Erfolg dabei. Ich versuche es auch und bin gespannt, wo ich bis heute Abend Klarheit habe.  


Quelle:
DR