Fastenimpuls von Kaplan Thomas Hufschmidt

Montag der vierten Fastenwoche

Jeden Tag ein Impuls: Mit Kaplan Thomas Hufschmidt aus der Pfarreiengemeinschaft Sinzig durch die Fastenzeit.

 (DR)

Joh 4,43-54

In jener Zeit ging Jesus von Samaria nach Galiläa. Er selbst hatte bestätigt: Ein Prophet wird in seiner eigenen Heimat nicht geehrt. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem während des Festes getan hatte; denn auch sie waren zum Fest gekommen.

Jesus kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kafarnaum lebte ein königlicher Beamter; dessen Sohn war krank. Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im Sterben. Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg. Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge lebt. Da fragte er sie genau nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten: Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm gewichen. Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus. So tat Jesus sein zweites Zeichen, und zwar nachdem er von Judäa nach Galiläa gekommen war. 

Impuls Kaplan Thomas Hufschmidt:

Was bringt ihren Glauben in Unsicherheit? Diese Frage stelle ich heute einfach mal so an Sie. Anders formuliert: Was braucht es, dass sie anfangen zu zweifeln, dass sie sich die Frage stellen, ob es Gott überhaupt gibt oder ob er für sie und ihr Leben eine Rolle spielt?

Der königliche Beamte, von dem im Evangelium die Rede war, scheint jedenfalls nicht so fest im Glauben zu stehen. Er kommt auf Jesus zu und bittet ihn, seinen kranken Sohn zu heilen. Als er schließlich erfährt, dass sein Sohn wieder gesund ist, will er genau wissen, zu welcher Stunde es passierte, um wirklich auf Nummer sicher zu gehen, ob Jesus seine Finger im Spiel hatte. Erst danach, als dies bestätigt ist, kommt die Aussage: „Und er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus.“ Er war es nicht von Anfang an, sondern brauchte dieses Zeichen Jesu, um wirklich an ihn zu glauben.

Was wäre passiert, wenn Jesus seinen Sohn nicht geheilt hätte? Hätte er glauben können oder hätte das, was am Anfang des Evangeliums erwähnt wurde, Konsequenzen gehabt? „Ein Prophet wird in seiner eigenen Heimat nicht verehrt.“

Auch wenn der königliche Beamte nicht das große Vorbild in Sachen glauben und vertrauen ist, so ist er uns doch ziemlich ähnlich, oder? Was bringt ihren Glauben in Unsicherheit? Eine Frage für heute, um nochmal gegensteuern zu können und sich des Glaubens zu versichern.


Kaplan Thomas Hufschmidt (privat)
Kaplan Thomas Hufschmidt / ( privat )
Quelle:
DR