Fastenimpuls von Kaplan Thomas Hufschmidt

Zweiter Fastensonntag

Jeden Tag ein Impuls: Mit Kaplan Thomas Hufschmidt aus der Pfarreiengemeinschaft Sinzig durch die Fastenzeit.

Symbolbild Fasten / © Jörg Loeffke (KNA)
Symbolbild Fasten / © Jörg Loeffke ( KNA )

Mk 9,2-10

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.

Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose, und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, verbot er ihnen, irgend jemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie, und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.

Impuls von Kaplan Thomas Hufschmidt 

Hin und wieder stelle ich mir folgende Frage, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer: Was passiert eigentlich am Ende, im Tod? Was, wenn sich am Ende herausstellt, dass es wirklich zu Ende ist, dass nach dem Leben im Hier und Jetzt nichts mehr kommt? Nur noch Leere und kein Ewiges Leben.
Eigentlich will ich mir das gar nicht ausmalen. Ich muss es auch nicht, denn die Botschaft, dass es da weitergeht, dass Jesus durch seinen Tod und seine Auferstehung unseren Tod bezwungen hat, ist einfach zu wunderbar und phänomenal, um überhaupt daran zweifeln zu müssen.

Eine Freundin sagte mir hierzu ein paar Worte, die mich nachdenklich gestimmt haben. Wenn sie so durch die Landschaft fahre und die vielen alten Kirchen und Kapellen sehe, komme ihr eine Antwort auf diese oben von mir gestellte Frage in den Sinn. Kann es denn sein, dass so viele Generationen sich irrten? Wenn die alle vor uns doch so fest im Glauben standen, muss doch was dran sein. Es kann doch nicht sein, dass so viele Milliarden Menschen falsch lagen.

Irgendwie haben mich diese Gedanken berührt. Auch wenn ich letzten Endes keine hundertprozentige Antwort auf die Frage habe, so bleibt die Hoffnung auf die Botschaft von Ostern und das gelebte Zeugnis so vieler Christen vor uns und auch heute. Das hilft mir auch immer wieder über diesen inneren Zweifel, der sich manchmal bahn bricht. Diese wunderbare und phänomenale Botschaft feiern wir heute, am Sonntag, dem Tag des Herrn, mitten in der Fastenzeit.

Obwohl Ostern zum Kern unseres Glaubens gehört, machen wir uns glaube ich viel zu wenig Gedanken darüber, was es für uns bedeutet. Vielleicht lassen sie sich heute auf die Frage ein, die sich auch Petrus, Jakobus und Johannes im Evangelium gestellt haben: "Dieses Wort beschäftigte sie, und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen." Die Fastenzeit eröffnet den Raum nochmal zu erspüren, welch unglaubliche Botschaft für uns dahintersteckt und vor allem, was sie mit einem jeden von uns zu tun hat.


Kaplan Thomas Hufschmidt (privat)
Kaplan Thomas Hufschmidt / ( privat )