"Ich finde im Kloster einen Ort, wo ich ich sein kann, wo ich nachdenken kann, wo ich Gesprächspartner finde", sagt Eva Maria Beering. Nach mehreren Jahren, in denen sie sich von der Kirche entfernt hatte, fand sie über das Kloster Kornelimünster in Aachen wieder zurück zum Gespräch mit Gott. Eva Maria Beering schätzt es, dass im Kloster so wenig Außenreize auf den Besucher einprasseln. Mittlerweile verbringt sie zweimal im Jahr Zeit im Kloster.
Pater Albert Altenähr war 25 Jahre Abt in Kornelimünster; seit fünf Jahren ist er zurückgetreten und hat etwas mehr Zeit für die Betreuung der Gäste. Er glaubt, dass nach Kornelimünster vor allem die Gäste kommen, die auch zum Kloster passen: eine bunte Mischung, vielleicht nicht "die ganz Frommen", sondern "normale Menschen mit normalen Fragen". "Die Gäste erleben uns als Menschen und nicht als Heilige", so Pater Albert. Das sei für die Mönche wie auch für die Gäste eine gute Erfahrung. Für einen ersten Besuch im Kloster empfiehlt Pater Albert drei bis fünf Tage. Wirklich bewegende Erfahrungen könnten sich vielleicht aber erst bei einem wiederholten Besuch einstellen. Viele der Gäste sehnten sich danach, sich in einen Rhythmus fallen lassen zu können - und könnten dadurch im Kloster Kraft für den Alltag tanken.
Faszination Kloster (02)
"Kurzurlaub" im Kloster - was bringen Kurzexerzitien?
Raus aus dem Alltag, rein ins Kloster - wenn auch nur für ein paar Tage. Mitbeten, mitsingen, die Stille suchen oder auch das Gespräch: all das ist im Kloster möglich. Aber sind Kurzexerzitien im Kloster deshalb so etwas wie ein Wochenende im religiösen Wellness-Spa? Was bringen ein paar Tage Besinnung für mich und meine Seele? Und was bleibt vom kurzen Eintauchen in die Welt der Mönche und Nonnen, wenn man aus der Klosterpforte wieder hinaus tritt?
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