Klar sei jedoch, dass bei einer konsequenteren Abschiebung von Flüchtlingen ohne Bleiberecht "wir umgekehrt mehr Kapazität haben für diejenigen, die ein Bleiberecht haben". Diese sollten so schnell wie möglich integriert werden. "Wir wollen, dass die möglichst zügig richtige Mitbürger in unserer Gesellschaft werden können.", so Stamp.
Bleibeperspektive für Integrationswillige
Bei den Entscheidungen, wer bleiben könne und wer zurück müsse, gebe es jedoch nach wie vor kein funktionierendes System, kritisierte er. Diejenigen, die sich so integriert hätten, dass sie auf eigenen Beinen stehen, sollten künftig auch eine Bleibeperspektive haben. Es sei falsch, wenn sich Firmen beklagen müssten, dass auf einmal ein Mitarbeiter abgeschoben werde.
Gefährder hingegen, die sich auch unter die Flüchtlinge gemischt hätten, müssten möglichst schnell außer Landes gebracht werden, sagte der Minister weiter. "Ich habe deshalb eine Task Force bei uns im Ministerium eingesetzt, die diese Woche die Arbeit begonnen hat."
Obdachlosigkeit von Flüchtlingen vermeiden
Auf den großen Anstieg der Flüchtlingszahlen vor zwei Jahren sei man in Deutschland nicht richtig vorbereitet gewesen, sagte Stamp weiter. Das sei ein historischer Ausnahmezustand gewesen. Es sei zunächst darum gegangen, überhaupt Unterkünfte zu schaffen. Vieles sei unsystematisch verlaufen. Immerhin sei es gelungen, Obdachlosigkeit von Flüchtlingen zu vermeiden. Der Minister würdigte das große Engagement von Ehrenamtlichen sowie von kommunalen Mitarbeitern.