Erstkommunion in Düsseldorfer Autokino

Feier an ungewöhnlichem Ort

In einem Düsseldorfer Autokino empfangen an diesem Sonntag 56 Kinder ihre erste Heilige Kommunion. Pfarrer Oliver Boss sprach mit DOMRADIO.DE über die Gestaltung der außergewöhnlichen Feier und den Protest im Vorfeld.

Kommunionkinder / © PhotoRK (shutterstock)

DOMRADIO.DE: 163 Kommunionkinder haben sich in ihrem Seelsorge-Bereich auf die Erstkommunion vorbereitet. 56 gehen heute im Autokino zur Erstkommunion. Wie schaffen Sie einen festlichen Rahmen auf einem Parkplatz? 

Monsignore Oliver Boss (Leitender Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Margareta in Düsseldorf): Ich stehe gerade auf diesem großen Parkplatz, vor mir steht eine drei Meter hohe Bühne und die Leinwand, auf der sonst Filme gezeigt werden. Auf dieser Bühne befinden sich heute ein Altar, die Osterkerze, Bilder, die die Kinder gemalt haben, und gelb-weißer Blumenschmuck. Insofern ist ein festlicher Rahmen optisch gegeben. Die ganze Feier wird auch von unserem Kirchenmusiker musikalisch gestaltet. Es wird schon einen guten Rahmen geben.

DOMRADIO.DE: Es gibt sicher eine Abstandsregel, oder müssen die Kinder mit ihren Familien im Auto sitzen?

Boss: Die Kinder sitzen mit ihren Familien im Auto. Das Positive ist, viele Familienangehörige sind ebenfalls in ihren Autos. Das ist unter den derzeit geltenden Regeln in unseren Kirchen leider nicht möglich. Die Kinder steigen dann zum Kommunionempfang aus, werden in einer Prozession auf die Bühne geführt und empfangendort in Gruppen und mit Abstand die erste heilige Kommunion.

DOMRADIO.DE: Für die Erstkommunion in der Kirche gibt es normalerweise eine Probe. Gab es die hier auch?

Boss: Es gab zwei Proben in den vergangenen Tagen. Die waren allerdings in der Kirche, nicht im Autokino. Die Kinder sind sozusagen vorbereitet. Aber vieles kann natürlich nicht geprobt werden, sondern passiert live.

DOMRADIO.DE: Das heißt, ein bisschen Nervenkitzel ist auch für Sie alle dabei?

Boss: Das würde ich schon sagen, das ist etwas ganz Außergewöhnliches. 

DOMRADIO.DE: Nicht alle Eltern waren begeistert. Warum gab es auch Protest?

Boss: Ja, durchaus. Heute ist ein Drittel unserer Erstkommunionkinder dabei. Das zeigt, dass nicht alle Eltern sich mit der Idee anfreunden konnten. Für die anderen Familien besteht die Möglichkeit - wie das in den meisten anderen Pfarreien auch der Fall ist - in vermutlich kleineren Feiern die Erstkommunion in der klassischen Form in der Kirche zu feiern. 

Das Gespräch führte Dagmar Peters. 


Monsignore Oliver Boss  / © Mathias Peter (DR)
Monsignore Oliver Boss / © Mathias Peter ( DR )
Quelle:
DR
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