Feierlicher Akt in einer festlichen Eucharistiefeier - domradio überträgt live ab 9.30 Uhr

Amtseinführung von Erzbischof Marx

Die Amtseinführung des neuen Erzbischofs von München und Freising, Reinhard Marx, wird als feierlicher Akt während einer festlichen Eucharistiefeier am Fest der Darstellung des Herrn, Mariä Lichtmess, Samstag, 2. Februar, vollzogen. Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und der scheidende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Karl Kardinal Lehmann kozelebrieren. domradio überträgt die Feier live. Lesen Sie hier die ausführlichen Informationen des Erzbistums München und Freising.

 (DR)

Das feierliche Geläut aller Glocken der Münchner Frauenkirche, seiner Kathedrale, wird den Erzbischof bei seiner Ankunft am Hauptportal des Domes empfangen (8.45 Uhr). Dort erwartet ihn das Metropolitankapitel München, dessen Dompropst, Weihbischof Engelbert Siebler, ihn begrüßen wird. Der Weihbischof reicht ihm Weihwasser, mit dem der Erzbischof die Gläubigen besprengt. Ein Vortragekreuz voran wird der Erzbischof durch den Mittelgang des Domes zur Sakramentskapelle geleitet, wo er vor dem Allerheiligsten in stillem Gebet verweilt. Anschließend geht er in die Krypta des Domes, um an den Gräbern seiner Amtsvorgänger zu beten. Der letzte verstorbene Erzbischof, der dort beigesetzt wurde, ist Kardinal Julius Döpfner (1961-1976), der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war.

Konzelebranten und Gottesdienst-Teilnehmer
In der Domsakristei legen Erzbischof Marx, Kardinal Wetter und die Konzelebranten sowie die assistierenden Diakone die liturgischen Gewänder an. Bis zur offiziellen Amtseinführung während des Gottesdienstes ist Kardinal Wetter der Hauptzelebrant. Es konzelebrieren der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, der Erzbischof von Köln, Kardinal Joachim Meisner, der Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, der Apostolische Nuntius in Deutschland, Jean-Claude Périsset, der zweite Metropolit in Bayern, der Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, und die Münchner Weihbischöfe Engelbert Siebler, Bernhard Haßlberger und Franz Dietl (Stand 28.1.08). An dem Gottesdienst nehmen insgesamt 54 Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe und Weihbischöfe sowie sechs Äbte und zahlreiche Obere von Männer- und Frauenorden, mehrere hundert Priester und die Dekane, Diakone, Pastoralreferenten, Gemeindereferenten, Dekanats- und Pfarrgemeinderäte und Gläubige aus allen Teilen des Erzbistums teil. Die Bischöfe der sieben bayerischen Diözesen sind alle anwesend, ebenso Hans-Josef Becker, Erzbischof von Paderborn, der Heimatdiözese von Erzbischof Marx. Auch die Familie von Marx feiert mit und zahlreiche Gläubige aus dem Erzbistum Paderborn, vor allem aus Geseke, der Heimatstadt des neuen Erzbischofs. Aus dem Bistum Trier, wo Marx zuvor seit 2002 Bischof war, nehmen das Domkapitel und Gläubige an der Amtseinführung in München teil. Der Gottsdienst wird in Bild und Ton wegen des großen Andrangs im Dom auch in die benachbarte St. Michaelskirche übertragen.

Begrüßung durch Kardinal Wetter und Akt der Amtseinführung
Kardinal Wetter spricht zu Beginn des Gottesdienstes (9.30 Uhr) von der Kathedra aus den liturgischen Gruß und einige Eröffnungsworte, mit denen er auch die anwesenden Gäste aus der Ökumene, der Politik, der Stadt und des öffentlichen Lebens begrüßt, darunter den evangelisch-lutherischen Landesbischof Johannes Friedrich und orthodoxe Bischöfe, den bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein und den Münchner Oberbürgermeister Christian Ude. Es folgt der Akt der Amtseinführung. Auf einem Tisch liegt dazu das handgeschriebene Original der von Papst Benedikt XVI. unterzeichneten Päpstlichen Bulle auf, mit der er den Bischof von Trier, Reinhard Marx, am 30. November 2007 zum Erzbischof von München und Freising ernannt hat. Der Apostolische Nuntius Périsset spricht ein Wort zur Amtseinführung und überreicht Erzbischof Marx die Ernennungsurkunde. Dieser reicht sie weiter an den Dompropst, Weihbischof Siebler, der sie dem Metropolitankapitel zur Einsicht zeigt. Danach verliest Siebler die Urkunde in deutscher Übersetzung. Kardinal Wetter begibt sich mit Mitra und Stab zu Erzbischof Marx, der ihn am Altar erwartet. Mit begleitenden Worten übergibt Wetter den Hirtenstab an seinen Nachfolger, geleitet ihn zusammen mit dem Nuntius zum Bischofssitz, der Kathedra, und übergibt sie ihm. Damit hat Reinhard Marx offiziell das Amt des Erzbischofs von München und Freising übernommen und leitet von diesem Moment an auch als Hauptzelebrant die Eucharistiefeier.

Treueversprechen aller Stände des Erzbistums
Nachdem Marx von der Kathedra Besitz ergriffen hat, tauscht er mit Kardinal Wetter und allen anwesenden Bischöfen den Friedensgruß als Bekundung der Gemeinschaft im Bischofskollegium. Dann tritt Dompropst Siebler vor den neuen Erzbischof und verspricht ihm für alle - das Domkapitel, die Priester, Diakone, Ordensleute und Laien des Erzbistums - Loyalität und gute Zusammenarbeit. Zur Bekräftigung dieses Versprechens treten dann einzeln Vertreter der verschiedenen Stände und Gruppen des Erzbistums an den Erzbischof heran: zuerst das Domkapitel, Sprecher der Priester und Diakone, Vertreter der männlichen und weiblichen Orden, der Pastoralreferenten und Gemeindereferenten, der ehrenamtlichen liturgischen Dienste - also der Kirchenchöre, Ministranten und Mesner -, Vertreter des Diözesanrates der Katholiken, katholischer Verbände und der katholischen Jugend (Stand 28.1.2008). Nach dem Evangelium wird Marx seine erste Predigt als Erzbischof an die Gläubigen des Erzbistums und an die ganze Öffentlichkeit richten. Nach dem Wortgottesdienst werden in einer Gabenprozession von Personen verschiedener Gruppen, unter anderem in Tracht, die eucharistischen Gaben Brot und Wein zum Altar gebracht. Am Ende des Gottesdienstes wird das feierliche Te Deum - Großer Gott wir loben dich - angestimmt. Nach dem Schlussgebet wird der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, ein Grußwort sprechen. Erzbischof Marx wird ihm und den Anwesenden danken und den bischöflichen Segen erteilen. Beim feierlichen Auszug hält die Prozession am Eingang zum Chorraum vor der Figur der Gottesmutter mit Kind, einem Meisterwerk des Mittelalters. Dem Marienbildnis zugewendet wird zum Abschluss das altmünchnerische Marienlied "O himmlische Frau Königin" gesungen.

Bayerische Gebirgsschützenkompanien, westfälische Schützenvereine, Festzug
Nach dem Gottesdienst wird der Bund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien den in sein Amt eingeführten neuen Erzbischof mit einer Ehrenbezeugung grüßen (ca. 11.30 Uhr). Vor dem Hauptportal des Domes werden die Landeshauptmannschaft mit der Bundesfahne und Fahnenabordnungen der 47 bayerischen Gebirgsschützenkompanien Aufstellung nehmen. Die Kompanie Audorf vom Bataillon Inn/Chiemgau tritt mit einer Musikkapelle und einem Salutzug an. Nach einer Meldung des Landeshauptmanns Karl Steininger an Erzbischof Marx schießt die Kompanie Audorf einen Ehrensalut. Auch traditionsreiche Schützenvereine aus der westfälischen Heimat von Erzbischof Marx werden Meldung machen, so Oberst Andreas Jolmes für 50 Schützen des Paderborner-Bürger-Schützenvereins von 1831 und Oberst Friedel Bergmann für 170 Schützen und das Tambour-Korps der seit dem Anfang des 15. Jahrhunderts bezeugten St. Sebastianus Schützenbruderschaft aus Geseke, der Heimatstadt von Marx. Er ist geistlicher Prokurator der Bruderschaft. Nach den Meldungen der Ehrenabordnungen wird die Bayernhymne intoniert. Anschließend formiert sich mit den Abordnungen der Gebirgsschützen und Schützenvereine ein Festzug (Beginn: ca. 12.00 Uhr) mit insgesamt vier Musikzügen. Er führt über die Löwengrube, Hartmannstraße, Promenadenplatz, Kardinal-Faulhaber-Straße, Salvatorplatz, Amiraplatz, Briennerstraße, Odeonsplatz, Hofgartenstraße zur Residenz, wo bayerische Trachtenvereine zu Ehren des Erzbischofs Aufstellung nehmen, die Gebirgsschützen und die Sebastianischützen Spalier bilden werden. Im Herkulessaal der Residenz findet für geladene Gäste ein Festakt mit anschließendem  Empfang statt (Beginn: ca. 13.00 Uhr). (wr)