Zu einem Festakt an diesem Freitag werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an der Schachtanlage Prosper-Haniel in Bottrop erwartet. Nach 200 Jahren Industriegeschichte stellen die bundesweit letzten Zechen in Bottrop und Ibbenbüren offiziell die Kohleförderung ein.
Die Abschiedsveranstaltung beginnt um 16.00 Uhr mit einer Zeremonie am Schacht Prosper-Haniel, wie es hieß. Bergleute fördern das letzte Stück Kohle zu Tage und übergeben es an den Bundespräsidenten. Neben Steinmeier und Juncker wollen auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und der Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, sprechen. Während der Veranstaltung treten das WDR Sinfonieorchester und der Ruhrkohle-Chor auf. Das WDR Fernsehen berichtet in einer Sondersendung von 16.00 bis
16.30 Uhr.
Einen Tag vorher laden die katholische und evangelische Kirche zu einem ökumenischen Gottesdienst in den Essener Dom. Bei der vom WDR am Donnerstag ab 17.00 Uhr übertragenen Feier werden der katholische Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck und der rheinische evangelische Präses Manfred Rekowski eine Dialogpredigt halten. Zudem haben die katholischen Bischöfe Felix Genn aus Münster, Helmut Dieser aus Aachen, Hans-Josef Becker aus Paderborn und die evangelische westfälische Präses Annette Kurschus ihre Teilnahme zugesagt, wie es hieß. Aus dem polnischen Kattowitz kommt Erzbischof Wiktor Skworc.
Als Ehrengäste angekündigt sind Laschet, dessen Amtsvorgängerin Hannelore Kraft (SPD), die früheren NRW-Regierungschefs Jürgen Rüttgers (CDU) und Wolfgang Clement (SPD) sowie Ex-Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU). Aus dem Bergwerk Prosper-Haniel wird für den Gottesdienst auch die Barbara-Statue aus 1.200 Metern Tiefe in den Essener Dom geholt. Die Heilige wird von den Bergleuten als Schutzpatronin verehrt. (KNA, 17.12.2018)