Widersprüche der EU-Asylpolitik

Fluchtziel Deutschland

Hunderttausende Menschen kommen derzeit nicht nur aus Syrien, sondern zum Beispiel auch aus Eritrea nach Deutschland. Was sind ihre Gründe und wie sicher sind "sichere Herkunftsländer" wirklich?

Flüchtlingsrettung / © Jason Florio Moas.EU
Flüchtlingsrettung / © Jason Florio Moas.EU

Eine riskante Fahrt über das Mittelmeer, Übernachtungsplätze ohne Wasser und Strom, Stacheldraht-Zäune - täglich nehmen tausende Menschen große Gefahren auf sich, um ihren Traum von einem Leben ohne Krieg, Hunger und Leiden zu verwirklichen. Syrer machen derzeit den größten Teil der Flüchtlinge in Deutschland aus. Die Serben sind aktuell die zweitgrößte Gruppe, die hierzulande Asyl beantragen. Doch seit Serbien und die anderen Balkan-Staaten als sichere Herkunftsländer gelten, haben diese Menschen kaum noch eine Chance auf Ankerkennung. Aber wie sicher sind diese Länder tatsächlich? Wie kann das Kosovo als sicher gelten, wenn Deutschland gleichzeitig rund 700 Bundeswehrsoldaten dorthin entsendet? Und was wissen wir eigentlich über die Heimatländer der afrikanischen Flüchtlinge? Eritrea gilt als das "Nordkorea Afrikas", Somalia ist ein "failed state" und in Nigeria sind die Menschen auf der Flucht vor den Terroristen von Boko Haram.

Immer wieder fordern Politiker in Europa, die Fluchtursachen zu bekämpfen. Doch der Fall Syrien zeigt, wie schwer das ist. Und ist nicht der Westen durch seine Handelspolitik in Afrika und das militärische Eingreifen in Afghanistan, Libyen oder dem Irak mitverantwortlich dafür, dass Menschen sich gezwungen sehen, ihre Heimat verlassen?

Eine Diskussionsrunde über die Hintergründe von Flucht und die Widersprüche in der europäischen und deutschen Flüchtlingspolitik mit Volker Greulich (Afrika-Referent Kolping International) und Gregor Federhen (Osteuropa-Referent Kolping International).