Flüchtlingshilfe Lippe gegen Abschiebungen nach Afghanistan

"Kein sicheres Land"

Die Flüchtlingshilfe Lippe wendet sich gegen vermehrte Abschiebungen nach Afghanistan. Auch der regionale Verein fordert nun Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) auf, Abschiebungen nach Afghanistan auszusetzen.

Afghanische Flüchtlingskinder / © Christine Röhrs (dpa)
Afghanische Flüchtlingskinder / © Christine Röhrs ( dpa )

Zunehmend sollten Menschen wieder in die vermeintlich sicheren Regionen des Landes zurückgeschickt werden, erklärte Johanna Gramlich von der Flüchtlingshilfe am Samstag in Detmold. Der Anschlag von Taliban auf das deutsche Generalkonsulat in Masar-i-Scharif zeige aber, dass noch nicht mal die Hochsicherheitsbereiche um diplomatische Vertretungen in Afghanistan sicher seien.

"Wie soll es dann sichere Regionen für zurückkehrende Flüchtlinge geben?"

Appell an Thomas de Maizière 

"Die Flüchtlinge aus Afghanistan, die in unsere Beratung im Kreis Lippe kommen, berichten von Gewalt, Verfolgung und ausbleibendem Schutz durch die Sicherheitsbehörden", erklärte Gramlich weiter. Nach wie vor gebe es in Afghanistan Gewalt durch Taliban sowie andere Extremisten.

"Über 1.600 Tote und mehr als 3.500 Verletzte unter der afghanischen Zivilbevölkerung im ersten Halbjahr 2016 sprechen eine deutliche Sprache: Afghanistan ist kein sicheres Land!" Die Flüchtlingshilfe Lippe appellierte daher an Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), Abschiebungen nach Afghanistan auszusetzen.

Über die Flüchtlingshilfe Lippe

Der Verein Flüchtlingshilfe Lippe berät seit mehr als zehn Jahren Flüchtlinge und Migranten in elf Kommunen des Kreises Lippe sowie in den Zentralen Unterbringungseinrichtungen des Landes NRW in Detmold und Oerlinghausen.


Quelle:
KNA