Nach Berichten der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) gibt es einen Plan zur besseren Zusammenarbeit von EU und Türkei. Ginge es nach dem Willen der EU, sollten die Flüchtlinge in der Türkei bleiben und das Land seine Grenzen besser sichern.
Angedacht ist laut FAS, dass die EU-Grenzschutzagentur Frontex gemeinsame Patrouillen der türkischen und griechischen Küstenwache koordiniert. In der Türkei sollen demnach, zusätzlich zu den 25 bestehenden, sechs neue Flüchtlingslager entstehen. Die EU-Staaten würden sich im Gegenzug verpflichten, Flüchtlinge aufzunehmen. Auch finanzielle Unterstützung will die EU zusichern. Die Staats- und Regierungschefs hatten bereits im September beschlossen, dass die Türkei bis zum nächsten Jahr eine Milliarde Euro für Flüchtlingslager bekommen soll. Vor den Wahlen am 1. November werde sich die Türkei aber wohl nicht auf konkrete Zusagen einlassen, hieß es in Brüssel.
Pro Asyl nannte die Überlegungen angesichts des wieder aufflammenden Konflikts zwischen Ankara und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK "zynisch". Selbst wenn beide Seiten ihre Zusammenarbeit vertiefen, dürften nicht weniger Menschen versuchen, nach Europa zu gelangen. Schon jetzt bleibt nur ein kleiner Teil der syrischen Flüchtlinge in einem der 25 Flüchtlingslager. Sie beschreiben das Leben dort als perspektivlos.
(dpa)
Flüchtlingslager in der Türkei
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