"Den Wünschen der Bewohnern der Unterkünfte soll nach Möglichkeit entsprochen werden", sagte eine Sprecherin der Diakonie Deutschland dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Diakonie will deshalb nach eigenen Angaben Gebetsräume für Muslime in den Flüchtlingsheimen errichten. Auch die Essenszeiten der Catering-Dienste sollen während der Fastenzeit angepasst werden, erklärte die Diakonie-Sprecherin. Grundsätzlich strebe die Hilfsorganisation aber eher eine Selbstversorgung der Flüchtlinge an, damit sich diese ihre Essenszeiten individuell organisieren können. Während des Ramadan ist es Gläubigen zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang nicht gestattet, zu essen und zu trinken.
Auch die evangelische Johanniter-Unfall-Hilfe stellt sich in ihren bundesweit 120 Flüchtlingseinrichtungen auf den Fastenmonat ein: "In einigen Asylunterkünften hat etwa die Hälfte der Flüchtlinge angegeben, den Ramadan begehen zu wollen", sagte eine Sprecherin der Hilfsorganisation dem epd. Die Catering-Zeiten würden entsprechend umgestellt: "In den Notunterkünften werden abends Lunch-Pakete für den frühen Morgen verteilt, und abends gibt es warme Buffets", erklärte die Sprecherin.
Vorbereitungen auch in den Kommunen
Auch Kommunen berücksichtigen den religiösen Brauch. So bereitet sich die Kommune Dreieich in Hessen in den städtischen Flüchtlingsunterkünften auf den Ramadan vor, wie die Integrationsbeauftragte der Stadt, Katrin Scholl, sagte: "Wir sehen keinerlei Schwierigkeiten im Umgang mit dem Fastenmonat." Zudem würden die muslimischen Gemeinden in der Region während des Ramadan häufig zu Fastenbrechen-Abenden einladen.
Für die Organisation dieser Veranstaltungen werden die Gemeinden dem Zentralrat der Muslime zufolge vom Verband finanziell sowie logistisch unterstützt. Der Ramadan habe für die meisten Muslime weltweit eine essenzielle Bedeutung, erklärte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mayzek.