Ein noch zu verhandelnder Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Zentralrat der Juden soll die Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und der Vertretung der jüdischen Glaubensgemeinschaften in Deutschland auf rechtlich solide Beine stellen", teilte das Verteidigungsministerium in der vergangenen Woche in Berlin mit. Geplant seien zudem "verbesserte seelsorgerische Angebote" für muslimische Soldaten. Der Zentralrat der Juden soll nach Angaben des Ministeriums künftig Kandidaten für Militärrabbiner vorschlagen; die Auswahl erfolge durch die Bundeswehr.
Mit Blick auf die Muslime hieß es aus dem Ministerium, dass mangels einer "zentralen Institution, die in Deutschland mit der notwendigen Repräsentativität für die muslimischen Glaubensrichtungen sprechen könnte", aus rechtlichen Gründen aktuell kein Staatsvertrag geschlossen werden könne. Geplant sei aber, dass muslimische Geistliche über sogenannte Gestellungsverträge an die Bundeswehr gebunden werden sollten. Aktuell dienen den Angaben zufolge etwa 3.000 Muslime bei der Bundeswehr.
Zuletzt hatte es Vorschläge auch seitens des Zentralrats für eine mögliche jüdische Seelsorge in der Bundeswehr gegeben. Von Mittwoch bis Freitag veranstaltet er in Berlin eine Konferenz unter dem Titel "Militärrabbiner in der Bundeswehr. Zwischen Tradition und Herausforderung". (KNA, 2.4.19)