Fragen und Antworten rund um die Bischofsvollversammlung

Was, wer, wo?

Von Dienstag bis Freitag trifft sich die Deutsche Bischofskonferenz zu ihrer Herbstvollversammlung in Fulda. Die Katholische Nachrichten-Agentur KNA beantwortet einige wichtige Fragen zu diesem Treffen.

 (DR)

Was ist die Deutsche Bischofskonferenz?

Sie ist der Zusammenschluss aller katholischen Bischöfe in Deutschland. In allen 27 Bistümern gibt es einen Bischof oder Erzbischof, in den meisten außerdem einen oder mehrere Weihbischöfe. Die Konferenz hat derzeit 68 Mitglieder. Drei von ihnen (Lehmann/Mainz, Marx/München-Freising, Meisner/Köln) sind Kardinäle und dürften deshalb unter anderem an einer Papstwahl teilnehmen.



Wer ist der Chef der Bischofskonferenz?

Die Bischöfe haben 2008 den Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Seine Amtszeit endet 2014, sein Stellvertreter ist der Bischof von Aachen, Heinrich Mussinghoff. Der Vorsitzende hat keine Weisungsbefugnis gegenüber den anderen Bischöfen. Seine Rolle ist eher die eines Moderators und Sprechers.



Warum tagen die Bischöfe in jedem Herbst in Fulda?

Im Fuldaer Dom befindet sich das Grab des heiligen Bonifatius, der als "Apostel der Deutschen" gilt. Deshalb treffen sich die deutschen Bischöfe seit 1867 traditionell hier zu ihrer Herbstvollversammlung. Im Frühjahr beraten sie jedes Jahr an einem anderen Ort über aktuelle Themen.



Was ist das Hauptthema dieser Versammlung?

Kurz nach dem Papstbesuch diskutieren die Bischöfe vor allem über Konsequenzen für die deutsche Kirche. Dazu wollen sie zunächst die Reden von Benedikt XVI. gründlich analysieren. Ein wichtiges Thema dabei ist das Verhältnis zur evangelischen Kirche. Lebhafte Debatten dürfte es auch geben zu den mahnenden Worten des Papstes über die Verweltlichung der Kirche. Manche Beobachter sehen hier auch die Kirchensteuer infrage gestellt.



Um welche Themen geht es außerdem?

Eine wichtige Frage ist auch, wie der Gesprächsprozess in der katholischen Kirche weitergehen soll. Den Startschuss dazu hatten die Bischöfe vor einem Jahr in Fulda gegeben. Das Ziel: durch den Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Außerdem stehen wichtige Personalentscheidungen an: Die Mitglieder und Vorsitzenden der verschiedenen Fachkommissionen werden neu gewählt, etwa in den Kommissionen für Jugend, für Familie oder für die Caritas.



Ist die Tagung öffentlich?

Die Bischöfe beraten hinter verschlossenen Türen. Den Medien gibt Erzbischof Zollitsch am Dienstag ein kurzes Auftaktstatement. Am Freitag informiert er in einer Abschlusspressekonferenz über die Ergebnisse. Öffentlich sind die morgendlichen Gottesdienste im Fuldaer Dom und die feierliche Bonifatiusandacht am Donnerstagabend.



Was ist diesmal anders als sonst?

Wegen des Papstbesuchs wurde das Treffen von September auf Anfang Oktober verschoben. Außerdem gibt es eine Premiere: Im Eröffnungsgottesdienst am Dienstagmorgen wird die Komposition uraufgeführt, die die deutschen Bischöfe dem Papst während seiner Deutschlandreise als Geschenk überreicht hatten.